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Der Papst beichtet Der Papst beichtet 

Papst hält Bußfeier im Petersdom

Papst Franziskus hat an diesem Freitag einigen Gläubigen die Beichte abgenommen. Während einer Bußfeier setzte er sich, wie viele andere Priester, in einen Beichtstuhl des Petersdoms.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Ein Bußgottesdienst gehört mittlerweile zum Papstprogramm in der Fastenzeit. Das kostenlose Programmheft, das den Teilnehmern am Freitag in die Hand gedrückt wurde, verfügte auch über eine Gewissenserforschung mit etwa dreißig Fragenkomplexen, darunter: „Habe ich den legitimen Autoritäten den Gehorsam und Respekt entgegengebracht, den sie verdienen?“

Die Predigt von Papst Franziskus kreiste um die Liebe Gottes und die Vergebung, die er uns schenkt. „Die Liebe Gottes ist immer größer, als wir uns vorstellen können; sie geht über jegliche Sünde hinaus, für die uns unser Gewissen anklagen könnte. Es ist eine Liebe, die keine Beschränkungen kennt und grenzenlos ist.“

„Gott bleibt uns auch in der Sünde nahe“

Sünde entferne uns von Gott, fuhr Franziskus fort – aber genau besehen sei sie ein einseitiger Akt. Wir wendeten Gott dabei den Rücken zu: „Aber dies bedeutet nicht, dass er sich von uns abwendet. Der Zustand der Schwäche und der Verwirrung, in den uns die Sünde versetzt, ist ein Grund mehr dafür, dass Gott uns nahe bleibt.“ Die Entfernung ist also relativ; Papst Bergoglio, der davon überzeugt ist, dass wir in der „Zeit der Barmherzigkeit“ leben, bringt sie semantisch fast zum Verschwinden.

„Das Wort des Apostels Johannes ist eine Bekräftigung, um unser Herz zu versichern, ein stets unerschütterliches Vertrauen in die Liebe des Vaters zu haben, ‘dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß’ (V. 20).“
Ganz gleich also, welche Sünde wir begingen: Der Liebe Gottes könnten wir „niemals beraubt“ sein, insistierte der Papst. Und nahm seinen Vorgänger auf dem römischen Bischofsstuhl, Petrus nämlich, zum Exempel. Petrus habe den verhafteten Jesus verleugnet, dann aber plötzlich erahnt, „dass Gott sich in diesem geschlagenen, beschimpften, von ihm verleugneten Christus offenbart“.

„Sich lieben und sich retten lassen“

„Petrus, der für Jesus sterben wollte, versteht jetzt, dass er zulassen muss, dass er für ihn stirbt… Petrus setzt sich nun mit der Liebe des Herrn auseinander und versteht schließlich, dass er ihn liebt und ihn bittet, sich lieben zu lassen. Petrus merkt, dass er immer abgelehnt hatte, sich lieben zu lassen, er hatte es immer abgelehnt, sich von Jesus voll retten zu lassen, er wollte also nicht, dass ihn Jesus ganz liebt.“

Dieselbe Schwierigkeit, uns in die Liebe Gottes einfach hineinfallen zu lassen, hätten auch wir, sagte Papst Franziskus. „Wie schwierig ist es, sich wahrhaft lieben zu lassen! Wir hätten immer gern, dass es an uns etwas gäbe, für das wir uns nicht erkenntlich zeigen müssen, während wir in Wirklichkeit für alles Schuldner sind, weil Gott der Erste ist und uns zur Gänze mit Liebe rettet.“
 

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09. März 2018, 15:53