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Papst: Die Eucharistie versöhnt und vereint uns alle

Franziskus hat an diesem Samstagmittag 13.000 italienische Pilger aus Bologna und Cesena auf dem römischen Petersplatz empfangen. Es handelte sich um eine Wallfahrt aus den beiden norditalienischen Diözesen, die ein Gegenbesuch nach der Visite des Papstes in den beiden Städten im Oktober vergangenen Jahres durchführen wollten. In seiner Ansprache ging der Papst auf die Bedeutung der Eucharistiefeier ein.
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Mario Galgano - Vatikanstadt

Es sei ein „Geschenk der Vorsehung“ gewesen, dass ihn nach Bologna und Cesena geführt hätte, sagte der Papst in seiner Ansprache. Er rief die Anwesenden auf, „den Weg der Heiligkeit einzugehen“. Reisen und Heiligkeit waren die zwei prägenden Stichworte in seiner Rede. Er habe die beiden Diözesen wegen zwei Päpste aufgesucht. Pius VI. und Pius VII. stammten beide aus Cesena. Beide seien „Botschafter des Evangeliums“ gewesen, wie sie heute noch gebraucht werden, sagte Franziskus. In seiner Ansprache rief er die Gläubigen auf, jeder auf seine Weise die Botschaft des Evangeliums weiterzugeben. Für eine Gesellschaft seien Christen „mit ihren vielen kleinen täglichen Gesten der Sauerteig der Liebe, Geschwisterlichkeit und Hoffnung“, erläuterte der Papst.

Nach Bologna sei er gereist, um an den dortigen Diözesanen Eucharistiekongress teilzunehmen, erinnerte der Papst. Er hoffe, dass jener „Moment des Eifers“ weiter geführt werde und dass die Früchte jenes Kongresses „auf dem Glaubensweg“ der Gläubigen Spuren hinterlassen habe.

 

Eucharistie als geistliche Nahrung

 

Kern seiner Botschaft an die tausenden Pilgern auf dem Petersplatz war der Hinweis auf die Bedeutung der Eucharistie: eine christliche Gemeinschaft brauche diese „Nahrung“, so der Papst. Gleichzeitig ermutigte er, damit auch ein „Akt der Großzügigkeit, der Vergebung und der Dankbarkeit“ zu verbinden. „Das Wort Gottes zu teilen und gemeinsam Eucharistie feiern lässt uns näher rücken und als Geschwister auffassen. Schritt für Schritt wird damit unsere Gemeinschaft heilig und missionarisch“, so der Papst.

„Eucharistie bedeutet ,Danke sagen´ und lässt uns verstehen, wie die göttliche Güte wirkt. Die Eucharistie lässt uns verstehen, dass geben wichtiger ist als nehmen. Die Eucharistie lehrt uns die Priorität der Liebe. Sie lehrt uns auch, gerecht zu sein in jener höchsten Form der Gerechtigkeit, die die Barmherzigkeit ist. Sie zeigt uns auf, dass wir immer dankbar sein sollen. Die Eucharistiefeier lehrt uns auch, welche Werteskala richtig ist und zwar nicht die irdische Realität voranzustellen sondern jene himmlische Wirklichkeit und nicht nur nach materieller Nahrung zu suchen, sondern sich auch von dem himmlischen Brot ernähren zu lassen.“

Der heutige Mensch bedarf des Treffens mit Jesus, der den Weg zum Vater aufzeigt, so der Papst weiter. Jesus sei „das Evangelium der Hoffnung und der Liebe“, die jeden Menschen dazu befähigt, sich selber als Geschenk hinzugeben. Das sei die Mission eines jeden Christen. Die passenden Stichwörter dazu lauteten: Großzügigkeit, Verfügbarkeit und Vertrauen. Mit diesen drei Schritten kämen man vorwärts auf dem Weg der Heiligkeit.

„Hört nicht auf, Gott zu suchen … und euch dafür einzusetzen, um im Dienst an eure Geschwister im Glauben auf einfache und geschwisterliche Weise zu dienen“, schloss der Papst seine Überlegungen ab.

 

„Hört nicht auf, Gott zu suchen … und euch dafür einzusetzen.“

 

Papst Franziskus hatte die Diözesen Bologna und Cesena-Sarsina am 1. Oktober vergangenen Jahres besucht. Bolognas Erzbischof Matteo Zuppi bedankte sich in seinem Grußwort für den Besuch des Papstes im vergangenen Herbst. Dieser habe dem Bistum einen großen Schub gegeben. Der Besuch sowie der damals gerade beendete Eucharistische Kongress habe noch einmal an zwei wichtige Tische erinnert, an denen Christen sitzen: rund um den Altar bei der Eucharistiefeier sowie an jenem, an dem sie ihr Brot mit Armen teilen. In Anspielung auf die schwierige politische und soziale Lage in Italien rief Bischof Zuppi dazu auf, ein großes Italien aufzubauen, das mit Hoffnung nach vorne schaut und Herausforderungen ohne Angst angeht.

Zu Beginn und am Ende der Begegnung hatten unter anderem Glöckner per Hand fünf große Glocken geläutet, die sie aus Bologna mitgebracht hatten. Diese waren in je einem hölzernen Glockenstuhl vor dem Obelisken auf dem Petersplatz aufgebaut. Zum Abschluss begrüßte der Papst in einem Rundgang viele Teilnehmer der Wallfahrt persönlich, darunter Politiker, Seelsorger, ehrenamtliche Mitarbeiter, Familien sowie Menschen mit Behinderungen. Mit etlichen wechselte er kurze Worte und bekam Geschenke und Briefe überreicht.

(vatican news/kna)

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21. April 2018, 14:03