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Bei der Audienz vom Donnerstag Bei der Audienz vom Donnerstag 

Papst an Benediktiner: „Die Schönheit des Schweigens entdecken“

Papst Franziskus hält es für wichtig, dass die Kirche sich nicht durch zweit- oder drittwichtige Dinge vom Wesentlichen ablenken lässt. Gegenüber Benediktinern rühmte er an diesem Donnerstag die Forderung aus der Regel des hl. Benedikt, „Christus nichts vorzuziehen“.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Wenn der heilige Benedikt ein, wie Gregor der Große schrieb, leuchtender Stern in einer Zeit war, die eine tiefe Krise der Werte und der Institutionen durchmachte, dann vor allem, weil er zwischen dem Wesentlichen und dem Zweitrangigen im geistlichen Leben zu unterscheiden wusste. Er stellte den Herrn entschlossen ins Zentrum.“

Die Mitglieder der Ordensfamilie des hl. Benedikt sollten ein Gleiches tun, meinte der Papst: Sie sollten „genau unterscheiden, was vom Heiligen Geist kommt und was vom Geist dieser Welt oder vom Geist des Teufels kommt“.

„Kein Gegensatz zwischen einem kontemplativen Leben und dem Dienst an anderen“

Franziskus (der selbst dem Jesuitenorden angehört) beging mit den Mitgliedern der benediktinischen Ordensfamilie den 125. Jahrestag der Einrichtung ihrer Konföderation. Die Spiritualität all derer, die der Regel des Vaters des abendländischen Mönchtums folgen, beschrieb Franziskus als nach wie vor wichtig für die Kirche. Dabei zitierte er das benediktinische Motto (was man selten hört) vollständig: „Ora et labora et lege – bete, arbeite und lese.“

„In unserer Epoche, in der die Menschen dermaßen beschäftigt sind, dass sie keine Zeit mehr dafür haben, auf Gott zu hören, werden eure Klöster und Konvente zu Oasen, wo Männer und Frauen jeden Alters, jeder Herkunft, Kultur oder Religion die Schönheit des Schweigens entdecken und sich selbst, in Einklang mit der Schöpfung, wiederfinden können. Das macht es Gott möglich, wieder eine rechte Ordnung in ihr Leben zu bringen. Das benediktinische Charisma des Aufnehmens von Fremden ist ziemlich wichtig für die neue Evangelisierung… Es gibt keinen Gegensatz zwischen einem kontemplativen Leben und dem Dienst an anderen.“

Der Papst rühmte auch den Einsatz der Benediktiner in der Ökumene, im interreligiösen Gespräch und im Schul- und Bildungswesen. Er bat sie, auf dieser Linie fortzufahren.
 

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19. April 2018, 13:53