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Der Papst bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz Der Papst bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz 

Generalaudienz: „Taufe ist keine magische Formel“

Die Taufe ist „keine magische Formel, sondern ein Geschenk“. Das sagte der Papst bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch. Der Heilige Geist mache uns durch die Taufe fähig, „gegen den Geist des Bösen zu kämpfen“.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Wir wissen aus Erfahrung, dass das Leben eines Christen immer der Versuchung ausgesetzt ist. Vor allem der Versuchung, sich von Gott zu trennen, von seinem Willen, von der Gemeinschaft mit ihm… Und die Taufe gibt uns Kraft für diesen täglichen Kampf, auch für den Kampf gegen den Teufel, der – wie der heilige Petrus schreibt – wie ein brüllender Löwe versucht, uns zu verschlingen und zu zerstören.“

Da war sie wieder, die Unbefangenheit des lateinamerikanischen Papstes, vom Teufel zu sprechen. Auch in seinem Apostolischen Schreiben über die Heiligkeit, das im April veröffentlicht wurde, hat Franziskus ausdrücklich an der Existenz des Teufels festgehalten.

Doch nicht der Teufel, sondern die Taufe war das Hauptthema der Katechese von Papst Franziskus auf dem Petersplatz. „Die Taufe ist in ganz besonderer Weise das Sakrament des Glaubens, weil sie den sakramentalen Eintritt ins Glaubensleben markiert. Und der Glaube ist unsere Übergabe an unseren Herrn Jesus, den wir als ‚Quelle lebendigen Wassers für das ewige Leben‘, als ‚Licht der Welt‘, als ‚Leben und Auferstehung‘ anerkennen. Wer sich taufen lässt, der erlebt das, was die Frau am Jakobsbrunnen mit ihrem Durst nach lebendigem Wasser, was der Blindgeborene, was Lazarus beim Herauskommen aus dem Grab erlebte. Das Evangelium hat die Kraft, den, der es glaubend aufnimmt, zu verwandeln, herauszureißen aus der Gewalt des Bösen, um dem Herrn in Freude und mit einem neuen Leben zu dienen.“

„Eintreten in das ständige Gebet der Kirche“

Wer ans Taufbecken trete (oder getragen werde, im Fall von Kleinkindern), der sei „nie allein“, fuhr der Papst fort. Das Gebet der ganzen Kirche begleite ihn oder sie, wie etwa die Allerheiligenlitanei vor dem Taufakt zeige.

„Das Gebet der Kirche… Die Kirche betet für alle, für uns alle! Wir, die Kirche, beten für die anderen. Es ist etwas Schönes, für die anderen zu beten. Wie oft haben wir gar kein besonderes Anliegen, dann sagen wir einfach: ‚Herr, denk an die, die bedürftig sind, die keinen Glauben haben.‘ Dann beten wir vereint mit der Kirche für die anderen. Vergesst nicht: Das Gebet der Kirche kennt keine Unterbrechung. Aber wir sollen eintreten in dieses ständige Gebet und sollen für das ganze Volk Gottes beten, für alle, die das Gebet nötig haben.“

Vor der Taufe werde darum gebetet, dass der Herr den Täufling von der Verstrickung der Erbsünde befreie und zu einer Wohnstatt des Heiligen Geistes mache. Auch im Fall der Kindstaufe – dem häufigsten Fall – spreche der Priester oder Diakon dieses Gebet. „Die Kinder – für die Kinder beten, für ihre seelische und körperliche Gesundheit. Das ist eine Art und Weise, die Kinder durch das Gebet zu beschützen.“

„Das ganze christliche Leben ist ein Kampf“

Vom Gebet während des Taufritus kam der Papst auf die Salbung mit geweihtem Öl zu sprechen – und damit auch wieder auf den Kampf gegen das Böse, gegen den Bösen. „Weil das Öl in den Stoff der Kleidung eindringt, nutzten es die Kämpfer in der Antike… Die Christen der ersten Jahrhunderte übernahmen dann den Brauch, um dem Täufling durch dieses Zeichen des Heils zu wünschen, dass die Kraft des rettenden Christus ihn für seinen Kampf gegen das Böse stärken möge. Es ist mühsam, gegen das Böse zu kämpfen, seinen Täuschungen zu entkommen, nach dem Kampf wieder zu Kräften zu kommen. Aber wir müssen wissen, dass das ganze christliche Leben ein Kampf ist.“

Ein Kampf, bei dem wir allerdings niemals allein seien, denn die ganze Kirche bete für uns. „Wir alle können siegen – alles besiegen! Mit der Kraft, die Jesus mir gibt.“

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25. April 2018, 11:26