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Generalaudienz: In der Einheit mit Christus leben

Die Taufe ist ein einzigartiges „spirituelles Siegel“, das jeden Menschen rettet. Daran erinnerte der Papst in seiner Katechese an diesem Mittwoch anlässlich der Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Wir verdanken unser irdisches Leben unseren Eltern, doch der Kirche verdanken wir das ewige Leben, so Franziskus vor tausenden Pilgern und Besuchern, die unter Regenschirmen dem Papst zuhörten. Nicht der römische Regen, sondern das Wasser war auch der rote Faden in seinen Erläuterungen. Er ging auch an diesem Mittwoch auf die Bedeutung der Taufe ein. Es handelte sich um die fünfte Katechese zu dieser Reihe, das Thema der „Neuschöpfung“ stand diesmal im Mittelpunkt der Überlegungen.

Zum Nachhören

„Auch ein jeder von uns ist durch das Wasser und den Heiligen Geist wiedergeboren. Der himmlische Vater lässt in uns mit unendlicher Liebe seine Stimme wiederhallen: ,Du bist mein geliebter Sohn.´ Diese väterliche Stimme ist zwar mit unserem Ohren nicht hörbar, wohl aber in den Herzen all jener, die glauben. Diese Stimme begleitet uns das ganze Leben“, so der Papst. Niemals verlasse sie uns. Einmal als „Kinder Gottes wiedergeboren“, sei man dies für immer, fügte Franziskus an. Selbst die Sünden könnten dieses „spirituelle Siegel“ nicht zerstören.

Gott verleugnet seine Kinder nicht

 

Dazu gab der Papst noch ein konkretes Beispiel: „Da sagt einer: ,aber Pater, wenn eine Person kriminell wird und zwar schlimmer als die bekannten Kriminellen, wenn er Menschen umbringt und Ungerechtigkeiten verübt. Geht da dieses Siegel nicht verloren?´ Nein, denn dieses Kind Gottes tut diese Dinge zur eigenen Scham, aber das Siegel geht nicht verloren.“ Man bleibe weiterhin „Kind Gottes“, denn Gott verleugne niemals seine Kinder, betonte Franziskus, der die Pilger einlud, dies gemeinsam mit ihm laut zu wiederholen.

Die Berufung eines jeden Gläubigen sei es, in der Kirche in Einheit mit Christus zu leben und dieselbe Mission zu verfolgen. Der Papst ging auch auf den wesentlichen Teil des Ritus des Sakraments der Taufe ein, der im dreimaligen Eintauchen in das Wasser unter der Anrufung der heiligsten Dreifaltigkeit bestehe. So tauche der Täufling in das „österliche Geheimnis“ Christi ein, getauft „in seinem Tod“, wie der Apostel Paulus im Römerbrief erläuterte. Daraus folge jedoch ein „neues Leben“: „Die Taufe“, unterstrich der Papst, „öffnet uns die Tür zu einem Leben der Erlösung, nicht zu einem weltlichen Leben. Ein Leben nach Jesus.“ 

 

Grab für die Sünde und Mutterschoß für das neue Leben

 

Eine weitere Besonderheit der Taufe sei der Ort dieses Rituals. Am Taufbrunnen zeige sich die Bedeutung von Ostern, denn der Taufbrunnen sei „sozusagen das Grab für die Sünde und der Mutterschoß für das neue Leben“, so der Papst, den heiligen Kyrill von Jerusalem zitierend. 

Franziskus betonte, dass die Taufe einmalig und nicht wiederholbar sei, weil die Taufe ein unauslöschliches spirituelles Siegel hinterlasse, das selbst die Sünde nicht auslöschen könne. Diese Zugehörigkeit zu Gott werde durch die Salbung mit dem heiligen Chrisam deutlich. Auf diese Weise forme der Heilige Geist „die vielen zu dem einen Leib Christi, der Kirche“.

Den Besuchern aus dem deutschen Sprachraum sagte der Papst:

„Mit Freude heiße ich die Pilger deutscher Sprache willkommen. Insbesondere grüße ich die Grabesritter der Komturei St. Hildegard und die Schwestern vom Göttlichen Erlöser, die ihr 25-jähriges Professjubiläum feiern. Als Getaufte sind wir wiedergeboren zu einem neuen Leben in Christus und berufen, seine Sendung weiterzuführen, indem wir seine Liebe und sein Evangelium zu unseren Mitmenschen bringen. Von Herzen segne ich euch alle.“

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09. Mai 2018, 10:51