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Pope Francis at the Scholas Occurrentes organization Pope Francis at the Scholas Occurrentes organization 

„Religion darf sich nicht ins Private zurückziehen“

Der Papst warnt die Religionen vor einem Rückzug aus der Öffentlichkeit. Stattdessen sollten sie sich in den Dienst am Gemeinwohl stellen, sagte er am Samstag im Vatikan.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Franziskus empfing einen katholischen Think-tank namens „Logia“ aus Belgien, der sich an seinem Programmschreiben Evangelii Gaudium von 2013 inspiriert.

„Einige fordern in der säkularisierten Gesellschaft, die Religion auf den Privatbereich der Menschen zu beschränken… Doch ein authentischer Glaube geht immer mit einem tiefen Wunsch einher, die Welt zu verändern, Werte weiterzugeben, nach unserem Vorübergang auf Erden etwas Besseres zu hinterlassen.“

Es sei darum richtig, dass christlich inspirierte Initiativen wie „Logia“ das Licht der Öffentlichkeit und der Medien suchten.

„Nicht wie Feinde auftreten“

„Damit bezeugt ihr, dass die Nachfolge Christi und das Umsetzen seiner Worte niemals einen Verlust an Menschlichkeit bedeuten, sondern dass sie im Gegenteil unsere Talente und Kompetenzen für das Gemeinwohl fördern – für den Bau einer gerechteren, geschwisterlicheren, menschlicheren Gesellschaft ganz nach dem Herzen Gottes.“

Ausdrücklich ermunterte der Papst seine Zuhörer zur „Teilnahme an der öffentlichen Debatte“. Sie sollten dabei klarmachen, „dass das Evangelium ein Weg zu mehr Menschlichkeit“ sei. Allerdings: Allzusehr sollten sie sich auf die Schärfe heutiger Debatten nun auch nicht einlassen: „In der Schule Jesu“ lerne man, „nicht wie Feinde aufzutreten, die den Zeigefinger heben und andere verdammen“, sondern „Milde und Respekt“ an den Tag zu legen.

„Glauben ist ein Weg der Freiheit“

„Achtet sorgfältig darauf, in Wort und Tat zu zeigen, dass der Glaube an Jesus Christus nicht Abschließung anderen gegenüber bedeutet. Denn er ist ein Geschenk, das Gott allen Menschen anbietet als einen Weg der Freiheit von der Sünde, von der Traurigkeit, von der inneren Leere, von der Isolation. Und als Weg der Freude, die niemand uns nehmen kann!“

Die Welt von heute brauche dringend „eine Kultur der Begegnung und des Dialogs“. Brücken müssten gebaut werden, „mit Mut und Hartnäckigkeit“. Der Verband „Logia“ bemüht sich im flämischen Teil Belgiens darum, dass christliche Themen in der öffentlichen Debatte und den Medien vorkommen.

(vatican news)

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12. Mai 2018, 12:09