Generalaudienz: „Der Teufel spaltet, Gott führt zusammen“
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Franziskus sprach bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz einmal mehr über die Taufe – diesmal über das Geschehen am Taufbecken selbst, sobald die einleitenden Riten vorüber sind. In einem Dialog mit dem Priester, aus dem sich vor vielen Jahrhunderten überhaupt erst das Glaubensbekenntnis entwickelt hat, bekennt der Täufling, bekennen seine Eltern und Paten ihren Glauben, verbunden mit einem Nein zum Satan und all seinen Verführungen.
„Der Teufel spaltet; Gott hingegen führt immer die Gemeinschaft, die Menschen zu einem einzigen Volk zusammen. Man kann nicht zu Christus gehören wollen, aber Bedingungen dafür stellen. Man muss sich von bestimmten Bindungen lösen, um neue eingehen zu können. Über Leute, die immer irgendwie durchkommen, sagen wir: Der steht mit Gott und dem Teufel im Bund. Aber so etwas geht gar nicht – entweder stehst du mit Gott im Bund, oder mit dem Teufel! Darum gehören die Absage an den Teufel und der Glaubensakt zusammen. Man muss Brücken hinter sich abreißen, um den neuen Weg einzuschlagen, der Christus ist.“
Mit ein paar Überlegungen bedachte der Papst dann auch das Weihwasser, das beim Taufen zum Einsatz kommt. In der Natur sei Wasser die Voraussetzung für alles Leben, es könne aber auch Tod bringen, und zugleich reinige es. Franziskus zitierte aus den Taufkatechesen des hl. Ambrosius von Mailand: „Du hast das Wasser gesehen, aber nicht jedes Wasser heilt. Nur das Wasser heilt, in dem die Gnade Christi wohnt. … Die Handlung wird vom Wasser, die Wirkung vom Heiligen Geist vollbracht“ (De sacr. 1,15).
„Die Kirche ruft darum den Heiligen Geist auf das Wasser herab, ‚damit alle, die durch die Taufe mit Christus begraben sind in seinem Tod, mit ihm zum Leben auferstehen‘ (Die Feier der Kindertaufe, Nr. 54). Das Segensgebet spricht ausdrücklich davon, dass Gott das Wasser dazu bestimmt hat, Zeichen der Taufe zu sein, und erinnert an die biblischen Vorprägungen: den Geist, der am Anfang über den Wassern schwebte (Gen 1,1-2), die Sintflut (Gen 7,6-8,22), den Durchzug durch das Rote Meer (Ex 14,15-31)… Gestärkt durch solche Erinnerung wird Gott gebeten, dem Taufwasser die Gnade des gestorbenen und auferstandenen Christus zu verleihen – und so wird dieses Wasser zu einem Wasser, das die Kraft des Heiligen Geistes in sich hat. Mit diesem Wasser, voll der Kraft des Heiligen Geistes, taufen wir die Erwachsenen, die Kinder – alle.“
Zurück zum Taufgespräch, zur Absage an den Satan also und zum Bekenntnis des Glaubens. „Die Antwort auf die Fragen wird in der ersten Person Singular gegeben: Ich widersage. Nicht: Ja, wir widersagen alle irgendwie. Sondern: Ich widersage. Und dasselbe geschieht beim Glaubensbekenntnis: Ich glaube. Ich widersage und ich glaube. Das ist die Grundlage der Taufe! Es ist eine verantwortliche Entscheidung. Sie muss in konkrete Zeichen des Vertrauens zu Gott übersetzt werden.“
Wie bei seiner letzten Generalaudienz vor einer Woche mahnte der Papst, das geistliche Leben sei „ein Kampf“; es gelte ihn „mit der Kraft des Heiligen Geistes“, die durch die Taufe über uns gekommen sei, zu bestehen.
„Liebe Brüder und Schwestern, wenn wir die Hand in Weihwasser tauchen – zum Beispiel jedes Mal, wenn wir eine Kirche betreten –, und wenn wir das Zeichen des Kreuzes schlagen, dann denken wir voll Freude und Dankbarkeit an die Taufe, die wir empfangen haben. Dieses Wasser erinnert uns an die Taufe. Erneuern wir unser Amen – „Ich bin zufrieden!“ –, um eingehüllt in die Liebe der allerheiligsten Dreifaltigkeit leben zu können.“
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