Papst wird 14 neue Kardinäle kreieren
Christine Seuss - Vatikanstadt
Durch seine leidenschaftliche Verteidigung der Rechte der christlichen Minderheit im Irak und seine scharfen politischen Analysen bekannt ist der Patriarch der chaldäischen Kirche Louis Raphael Sako. Ihn nannte der Papst als ersten der 14 neuen Kardinäle. Sofort danach ein Kurienmitglied, dessen Kardinalskreiierung seit seiner Ernennung zum Präfekten der Glaubenskongregation nur eine Frage der Zeit war: Luis Francisco Ladaria Ferrer ist Jesuit wie Papst Franziskus und hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller an der Spitze des mächtigen Dikasteriums abgelöst.
Auch für Angelo De Donatis, Bischofsvikar der Diözese Rom, stand die Kardinalswürde schon seit einiger Zeit im Raum. Insbesondere in letzter Zeit hatte auch Erzbischof Giovanni Angelo Becciu, Subsitut im Staatssekretariat, von sich Reden gemacht: Er wurde von Papst Franziskus eigens beauftragt, den Malteserorden bei seiner Neuordnung zu begleiten und zu unterstützen.
Kurienmitglieder und überraschende Ernennungen
Eine für Franziskus typische Ernennung dürfte diejenige seines Almosenmeisters Konrad Krajewski darstellen. Immer wieder ist er auf den Straßen Roms und darüber hinaus unterwegs, um im Auftrag des Nachfolgers Petri die Not der Bedürftigen zu lindern. Auch die Kreiierung zum Kardinal von Joseph Coutts, Erzbischof von Karachi in Pakistan, liegt ganz auf der Linie der Dezentralisierung des Kardinalsgremiums, die Papst Franziskus von Anfang an mit Entschiedenheit durchgeführt hat.
Weitere Kardinäle werden der Bischof der Diözese Leiria-Fatima, Antonio Augusto Dos Marto, der Erzbischof von Huancayo in Peru, Pedro Ricardo Barreto Jimeno (ebenfalls Jesuit), der Erzbischof von Toamasina in Madagaskar, Desiré Tsarahazana, und Thomas Aquinas Manyo, der Erzbischof von Osaka. Ein weiterer Italiener im Kardinalspurpur wird Erzbischof Giuseppe Petrocchi von L´Aquila, das über die Grenzen Italiens hinaus durch das desaströse Erdbeben vom April 2009 traurige Berühmtheit erlangt hat.
Drei Nichtwähler ernannt
Drei Geistliche wolle er wegen ihres Verdienstes um die Kirche in den Kardinalsrang erheben, präzisierte Franziskus: Sergio Obeso Rivera, emeritierter Erzbischof von Xalapa (Mexiko), Toribio Ticona Porco, emeritierter Prälat von Corocoro (Bolivien) sowie den Klaretiner Aquilino Bocos Merino. Sie haben die Altersgrenze von 80 Jahren bereits erreicht und werden somit als Nichtwähler dem Kollegium angehören.
Mit den elf neuen Kardinälen unter 80 erreicht die Gruppe der Konklaveberechtigten die Zahl von 125. Derzeit sind es 115, Kardinal Angelo Amato scheidet aber am 8. Juni altersbedingt aus dem Kreis der Papstwähler aus.
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