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Unterwegs auf der Aquarius Unterwegs auf der Aquarius 

Bootsflüchtlinge: Papst verfolgt die Krise

Papst Franziskus verfolgt die Krise um Bootsflüchtlinge sehr aufmerksam. Das sagt der spanische Kardinal Antonio Cañizares, der am Donnerstag im Vatikan mit dem Papst gesprochen hat.

Die neue italienische Regierung hat die Häfen des Landes für die Schiffe von Hilfsorganisationen, die Bootsflüchtlinge auf dem Mittelmeer retten, gesperrt. Das Schiff „Aquarius“ mit etwa 600 Migranten sowie zwei weitere Schiffe müssen deswegen einen tagelangen Umweg bis in den Hafen der spanischen Stadt Valencia machen; mit ihrer Ankunft wird am Sonntag gerechnet. Am Samstagmittag erklärte Frankreich, es wolle einen Teil der Flüchtlinge auf der „Aquarius“ aufnehmen.

Der Papst ist bewegt über Spaniens Aufnahmebereitschaft

 

„Der Papst lässt ausrichten, dass er über unsere Aufnahmebereitschaft bewegt ist und dass er dem Bistum Valencia für die Schnelle und Großzügigkeit, mit der es reagiert hat, dankt“, so Cañizares, der Erzbischof von Valencia ist, nach der Audienz. Der Papst habe Valencia und Spanien zum „Beispiel der Nächstenliebe gegenüber diesen armen Menschen“ erklärt.

Seit Anfang 2018 hat Spanien ungefähr genauso viele Migranten und Flüchtlinge aufgenommen wie Italien. Die neue italienische Regierung, die sich selbst als populistisch definiert, fühlt sich mit dem Flüchtlingsproblem von der EU alleingelassen. Auch in Spanien hat gerade die Regierung gewechselt: von konservativ zu sozialistisch.

Kardinal Bassetti fordert mehr europäische Solidarität mit Italien

 

In der italienischen Debatte über die Zurückweisung von Rettungsschiffen mit Migranten hat sich nun auch die Bischofskonferenz des Landes zu Wort gemeldet. In einer Stellungnahme am Samstag forderte deren Vorsitzender, Kardinal Gualtiero Bassetti, mehr europäische Unterstützung für Italien. Zudem warnte er, Standardantworten und vereinfachte Lösungen seien unnütz und machten die Probleme noch drängender.

Der Kardinal erinnerte an die Pflicht einer pluralen Gesellschaft, Ängste, Vorurteile und Argwohn zu überwinden. Gerade weil Italien in den vergangenen Jahren so großzügig und solidarisch gewesen sei, dürfe man es jetzt beim Umgang mit Bootsflüchtlingen nicht alleine lassen, so Bassetti. Genau deshalb glaube die Kirche an Europa und rufe dazu auf, diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

(sir – sk)
 

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16. Juni 2018, 11:00