Papst an afrikanische Kirchen: Gemeinsam für Frieden
Anne Preckel - Vatikanstadt
Es war eine Premiere: Papst Franziskus empfing am Samstag zum ersten Mal Vertreter der „Organization of African Institutes Churches“ (OAIC) im Vatikan. „Ich danke euch für eure Bereitschaft, engere Verbindungen zur katholischen Kirche zu suchen“, sagte er den Mitgliedern des Netzwerkes, das eine überaus große Vielfalt verschiedener Konfessionen und unabhängiger Kirchen Afrikas umfasst.
Die „Organization of African Institutes Churches“ hat heute über 60 Millionen Mitglieder südlich der Sahara und in der afrikanischen Diaspora; Hauptsitz der Vereinigung ist Nairobi in Kenia. Sie umfasst Kirchen, die ursprünglich in der Kolonialzeit als originär afrikanische Glaubensgemeinschafteten gegründet wurden und die indigene Formen des Gottesdienstes, der Theologie und der sozialen Organisation ausbildeten.
Theologische Unterschiede dürfen Zusammenarbeit nicht stoppen
Die Kirchen Afrikas müssten gemeinsam für Frieden, Gemeinwohl und Dialog eintreten, appellierte der Papst an seine Zuhörer. Er schwor die Mitglieder des Netzwerkes darauf ein, in diesem Sinne mit den anderen christlichen Kirchen zusammenzuarbeiten:
„Es ist heute mehr denn je notwendig, dass alle Christen lernen, gemeinsam für das Gemeinwohl zu arbeiten. Auch wenn es relevante Unterschiede zwischen uns hinsichtlich theologischer und ekklesiologischer Natur gibt, gibt es doch auch viele Bereiche, in denen die Leiter und Gläubigen der verschiedenen Gemeinschaften der christlichen Familie gemeinsame Ziele festlegen können und für das Wohl aller arbeiten können, vor allem für das Wohl unserer am meisten benachteiligten und schwächsten Brüder und Schwestern.“
Einsatz der Christen für Zusammenleben der Ethnien und Religionen
Mit Blick auf die zahlreichen schwelenden Konflikte in verschiedenen afrikanischen Ländern hob der Papst die Bedeutung der Friedensarbeit hervor.
„Eine besondere Aufgabe der Christen in den afrikanischen Gesellschaften ist die Förderung der Koexistenz ethnischer Gruppen, Traditionen, Sprachen und Religionen, eine Aufgabe, die oft durch tiefe gegenseitige Feindschaft behindert wird. Auch vor diesem Hintergrund möchte ich euch zu einem intensiveren Kontakt und ökumenischen Dialog zwischen euch und mit allen anderen Kirchen und christlichen Gemeinschaften ermuntern. Möge der Heilige Geist uns erleuchten, damit es uns gelingt, die Zusammenarbeit aller – Christen, traditioneller Religionen, Muslimen – voranzubringen – für eine besserer Zukunft Afrikas.“
(vatican news)
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