Papst ernennt neue Kardinalbischöfe
Der Vatikan veröffentlichte den entsprechenden Erlass des Papstes an diesem Dienstag; er tritt mit Veröffentlichung in der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ am Donnerstag in Kraft.
Demnach rücken die bisherigen Kardinalpriester Parolin, Sandri, Ouellet und Filoni in die oberste "Kardinalklasse" auf oben. Sie werden damit als Kardinalbischöfe Mitglieder jener Gruppe, aus der der Kardinalsdekan gestellt wird, also der Leiter einer möglichen Papstwahl.
Drei Ehrenklassen innerhalb des Kollegiums
Das Kollegium der Kardinäle kennt drei "Klassen": die Kardinal-Diakone, gewöhnlich Leiter von Institutionen im Vatikan, die Vatikan-Priester, welche normalerweise residierende Bischöfe sind, und eben die Kardinal-Bischöfe.
Hintergrund der Entscheidung ist eine Umschichtung innerhalb des Kardinalskollegiums: Während die Zahl der Kardinaldiakone und der Kardinalpriester mit der Vergrößerung des Kardinalskollegiums in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen sei, sei die Zahl der Kardinalbischöfe konstant geblieben, heißt es in dem Dekret. Der Papst habe deshalb entschieden, diese Kardinalsklasse zahlenmäßig zu verstärken.
Zahlenmäßige Verstärkung
Mit dem Kardinalstaatssekretär, Pietro Parolin (63), dem Präfekten der Ostkirchenkongregation, Leonardo Sandri (74), dem Präfekten der Bischofskongregation, Marc Ouellet (74), und dem Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Fernando Filoni (72), wird die Klasse der Kardinalbischöfe insgesamt fortan 13 Mitglieder umfassen. Zudem erhält sie mit den Neuzugängen jüngere Mitglieder, die alle an einer Papstwahl teilnehmen könnten.
Unter den bisherigen Kardinalbischöfen sind die Kardinäle Angelo Sodano (90), der als Kardinaldekan ranghöchster Kardinal ist, sowie Giovanni Battista Re (84), der als Kardinalsubdekan fungiert. Weiter gehören die Kardinäle Roger Etchegaray, Tarcisio Bertone, Francis Arinze, José Saraiva Martins, Patriarch Bechara Butros Rai und die emeritierten Patriarchen Nasrallah Pierre Sfeir und Antonius Naguib dazu.
Kardinaldekan Sodano wäre von Amtes her im Falle einer Sedisvakanz mit der Leitung des Konklave beauftragt, kann diese Funktion aber aufgrund seines Alters nicht einnehmen, da er über 80 Jahre alt ist. Mit den jüngeren Neuzugängen in der Klasse der Kardinalbischöfe wird nun die Wahl eines neuen Kardinaldekans und damit eines einsatzfähigen Konklave-Leiters möglich.
(vatican news - pr)
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