Papst feiert Messe mit Priestern, die missbraucht wurden
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
Die fünf Priester halten sich seit Freitag in der Casa Santa Marta auf. Mit der Messe beginnt das geplante Treffen, das der Papst selbst einberufen hat. Franziskus wolle dank der Unterredung mit diesen Missbrauchsüberlebenden, die später Priester wurden, die Wirklichkeit eines Teils der Gläubigen und des chilenischen Klerus besser verstehen und „den inneren Zusammenbruch der kirchlichen Gemeinschaft“ in Chile beheben. Wenn jeder sich seiner eigenen Wunden bewusst sei, könne man in einem späteren Schritt versuchen, „zwischen den Gläubigen und ihren Hirten wieder eine gesunde Beziehung“ entstehen zu lassen.
Mit einer ersten Gruppe von drei männlichen chilenischen Missbrauchsopfern hatte der Papst Ende April gesprochen. Darauf folgte eine mehrtägige Unterredung mit dem gut 30-köpfigen chilenischen Episkopat im Vatikan. Am Ende boten die Bischöfe Chiles gesammelt dem Papst ihren Rücktritt an. Franziskus hat diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen. In Kürze brechen seine beiden Sonderermittler zum Thema Missbrauch in Chile erneut in das südamerikanische Land auf. Dort machen sie sich ein genaueres Bild zur Lage im Bistum Osorno. Der dort amtierende Bischof Juan Barros ist eine Schlüsselfigur in dem Missbrauchsskandal, der Chile seit Jahren erschüttert.
(Vatican News – gs)
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