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Papst: Alle Regierungen müssen Klimabeschlüsse umsetzen

Klimaschutz duldet keinen Aufschub. Mit eindringlichen Worten hat Papst Franziskus am Freitag alle Regierungen aufgefordert, die Verpflichtungen der UN-Klimakonferenz von Paris zu erfüllen. Am Zug seien vor allem „die mächtigsten und die Umwelt am meisten schädigenden Länder“, sagte der Papst, ohne einzelne Staaten namentlich zu nennen.

 

Der Papst äußerte sich vor den Teilnehmern einer internationalen Umweltkonferenz im Vatikan. Die Menschheit habe das Wissen und auch die Mittel, mit Verantwortung die Erde zu kultivieren und zu beschützen. Konkret mahnte er die Nationen, die im Dezember angesetzte 24. UN-Klimakonferenz in Kattowitz ebenso zu nutzen wie den „Global Climate Action Summit" im September in San Francisco. 

 

„Wir dürfen keine Zeit verlieren“

 

Alle Regierungen sollten sich anstrengen, die Verpflichtungen von Paris umzusetzen, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern, forderte Franziskus: „Die Verminderung von Treibhausgas verlangt Ehrlichkeit, Mut und Verantwortlichkeit vor allem der Länder, die am mächtigsten sind und am stärksten die Umwelt verschmutzen. Wir können es uns nicht erlauben, Zeit zu verlieren!“

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Dafür, so der Papst, komme auch Bürgerbewegungen eine wichtige Rolle zu. „Die Menschheit hat das Wissen und die Mittel, um verantwortlich zu handeln", mahnte Franziskus: „Es besteht die reale Gefahr, dass wir künftigen Generationen nur Trümmer, Wüsten und Müll zurücklassen."

 

Jugend erwartet Veränderung

 

Eigens appellierte Franziskus an Finanzinstitutionen, einen Paradigmenwechsel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung vorzunehmen. Namentlich nannte er den Internationalen Währungsfonds und die Weltbank. Die Finanzwelt müsse wieder ein Instrument werden, das auf echte Entwicklung und gerechte Schaffung von Vermögen ziele, sagte der Papst mit einem Zitat seines Vorgängers Benedikt XVI.

Bei den Beratungen und Entscheidungen für eine ganzheitliche Ökologie seien ganz besonders zwei Gruppen miteinzubeziehen, sagte Franziskus: Jugendliche und Indigene, „besonders jene aus den Amazonasgebieten“. „Die jungen Menschen verlangen von uns eine Veränderung“, sagte der Papst. „Sie fragen sich, wie es möglich ist, den Aufbau einer besseren Zukunft anzustreben, ohne an die Umweltkrise und an die Leiden der Ausgeschlossenen zu denken.“ Die Jugend sei es, der die Erde gehöre und die es ertragen müsse, wenn keine Konsequenzen aus der ökologischen und klimatischen Krise gezogen würden.

Synoden fest im Blick 


Mit Blick auf die Amazonas-Synode im kommenden Jahr, auf der die Bischöfe ‚Neue Wege für die Kirche und eine integrale Ökologie‘ suchen werden, beklagt Franziskus die Ausbeutung der Ureinwohner und das Zerstören ihrer kulturellen Traditionen durch eine neue Form der Kolonialisierung. Land sei für sie eine Gabe Gottes und der Vorfahren. „Wieviel können wir von ihnen lernen“, betonte Franziskus.

„Ungerechtigkeit ist nicht unbesiegbar“


Bei der am Donnerstag und Freitag tagenden Konferenz unter dem Titel “Saving Our Common Home and The Future Life on Earth" sprachen neben dem Papst Vertreter internationaler Umweltschutzinitiativen. Unter den Teilnehmern waren der britische Parlamentarier John Gummer und die polnische Ministerin für Unternehmertum und Technologie, Jadwiga Emilewicz.

Zu Wort kamen ebenso Wirtschaftsexperten, Jugendliche und Kirchenvertreter, darunter Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie der Chef des vatikanischen Entwicklungsministeriums, Kardinal Peter Turkson. 

(vatican news - ck)

 

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06. Juli 2018, 11:58