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Papst Franziskus bei der Messe im Phoenix Park in Dublin Papst Franziskus bei der Messe im Phoenix Park in Dublin 

Papst spricht große Vergebungsbitte wegen Missbrauch

Eine eindringliche Bitte um Vergebung für die umfangreichen Verfehlungen der katholischen Kirche in Irland hat Papst Franziskus der Schlussmesse des Weltfamilientreffens vorangestellt. Sichtlich erschüttert von seiner Begegnung mit Überlebenden von Missbrauch und Misshandlung formulierte er den Text, den der Vatikan unmittelbar bekannt gab. Hier eine Arbeitsübersetzung.

„Gestern traf ich acht Menschen, die den Missbrauch von Macht, Gewissen und Sexualität überlebt hatten. In Anlehnung an das, was mir gesagt wurde, möchte ich diese Verbrechen zu Füßen der Barmherzigkeit des Herrn legen und um Vergebung bitten.

Wir bitten um Vergebung für Missbrauch in Irland, Missbrauch von Macht und Gewissen, sexuellen Missbrauch durch Mitglieder, die verantwortungsvolle Positionen in der Kirche innehatten, und insbesondere um Vergebung für jeden Missbrauch, der in verschiedenen Arten von Institutionen unter der Leitung von Ordensleuten und anderen Kirchenangehörigen begangen wurden.

Wir bitten auch um Vergebung für die Fälle von Arbeitsausbeutung, zu denen so viele Kinder gezwungen wurden: Wir bitten um Vergebung.

Wir bitten um Vergebung für all jene Zeiten, in denen wir als Kirche den Überlebenden keinerlei Form von Mitgefühl, Suche nach Gerechtigkeit und Wahrheit mit konkreten Taten gezeigt haben: Wir bitten um Vergebung.

Wir bitten um Vergebung für jene Mitglieder der Hierarchie, die diese schmerzhafte Situation nicht angegangen sind, sondern geschwiegen haben: Wir bitten um Vergebung.

„Möge der Herr uns die Kraft geben, dafür Sorge zu tragen, dass diese Dinge nie wieder geschehen und dass Gerechtigkeit wird“

Wir bitten um Vergebung für die Kinder, die ihren Müttern weggenommen wurden, und für all die Zeiten, in denen alleinerziehenden Müttern, als sie später ihre Kinder suchten, gesagt wurde, die Suche nach den Kindern, von denen sie getrennt worden waren, sei eine Todsünde - und dasselbe wurde den Söhnen und Töchtern gesagt, die nach ihren Müttern suchten. Dies ist keine Todsünde, es ist das vierte Gebot. Wir bitten um Vergebung.

Möge der Herr diesen Zustand von Scham und Schuld aufrechterhalten und wachsen lassen und uns die Kraft geben, dafür Sorge zu tragen, dass diese Dinge nie wieder geschehen und dass Gerechtigkeit wird. Amen.“

Franziskus sprach die Vergebungsbitte an der Stelle, die sonst im Ablauf der Messe dem allgemeinen Schuldbekenntnis gilt. Er trug sie in seiner Muttersprache Spanisch vor. 

Hier zum Hören:

(Vatican News – gs)

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26. August 2018, 17:10