Irland: Der Marienwallfahrtsort Knock erwartet Franziskus
Alessandro Gisotti - Vatikanstadt
Wenn Papst Franziskus am Morgen des 26. August Knock aufsucht, wandelt er auf den Spuren von Millionen von Iren, die seit Generationen, über fast eineinhalb Jahrhunderte, an dieser Stelle die Jungfrau Maria verehrt haben. Das marianische Herz des „katholischen Irland“ schlägt tatsächlich in dieser kleinen Stadt im Nordwesten der Insel, auf dem Plateau der Grafschaft Mayo, einem Ort, der auch mit dem Schutzheiligen von Irland, St. Patrick, verbunden ist.
Maria erscheint 15 Gläubigen aus allen Altersgruppen
Es war der 21. August 1879, als im Dorf bei sintflutartigem Regen fünfzehn Menschen - von 6 bis 75 Jahren - eine Erscheinung der Jungfrau Maria auf dem Gesims der bescheidenen Pfarrkirche erlebten. Neben ihr, und das ist einzigartig in den marianischen Erscheinungen, gab es noch zwei weitere Figuren, von denen angenommen wird, dass sie der heilige Josef und der heilige Evangelist Johannes waren. Es ist überliefert, dass die Seher zwei Stunden lang im Regen beten, ohne nass zu werden, während die drei Figuren schweigend bei ihnen ausharrten und dann verschwanden.
Der irische Glaube wird durch die Marienverehrung gestärkt
Wenige Wochen nach diesem Ereignis, das ganz Irland erschütterte, riefen die kirchlichen Verantwortlichen eine Kommission ins Leben, die die Zeugnisse der Seher als „vertrauenswürdig“ einstufte. Es war der Beginn der außergewöhnlichen Geschichte von Knock, das in kurzer Zeit nach den Erscheinungen zu einem wichtigen Pilgerziel für die Iren wurde. Jedes Jahr machen sich mehr als eineinhalb Millionen Gläubige dorthin auf, um ihr Gebet an die Jungfrau Maria zu richten.
Im Jahr 1979 wurde der heilige Johannes Paul II. im Wallfahrtsort von fast einer halben Million Menschen empfangen – der Besuch von Papst Franziskus im Rahmen des Weltfamilientreffens wird der Geschichte von Knock ein weiteres wichtiges Kapitel hinzufügen.
Das Heiligtum ist auch mit Momenten der irischen Zeitgeschichte verbunden: Im August 1940 nahmen 50.000 Iren an der Wallfahrt für den Frieden in der Welt und in Irland teil. Im Jahre 1954, anlässlich des von Pius XII. ausgerufenen Marienjahres, kamen mehr als eine Million Pilger nach Knock, um zu erleben, wie auf Geheiß von Papst Pacelli die Marienstatue gekrönt wurde.
Ein modernes Heiligtum
Hundert Jahre nach den Erscheinungen wurde ein großes Wallfahrtszentrum errichtet, um die Kirche zu ergänzen. Der Grundstein wurde 1973 durch den späteren heiligen Paul VI. gelegt, und die Einweihung erfolgte 6 Jahre später, am 18. Juli 1979. Bezeichnenderweise ruht das Gebäude auf 32 Säulen, die die 32 irischen Grafschaften repräsentieren. Neben der zentralen Struktur gibt es 5 weitere Kapellen, die der „Muttergottes von Knock“, dem heiligen Josef, dem heiligen Johannes dem Evangelisten, dem heiligen Herzen Jesu und dem heiligen Kolumban gewidmet sind.
Die Entwicklung von Knock als marianisches Herz Irlands ist hauptsächlich James Horan zu verdanken, dem Seelsorger des Wallfahrtsorts von 1967 bis 1986. Nicht umsonst wird er als „the Builder of Knock“, der Erbauer von Knock, bezeichnet, denn er errichtete nicht nur das moderne Heiligtum, sondern hatte auch die Weitsicht, einen internationalen Flughafen in Knock bauen zu lassen.
(vatican news)
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