Treffen im Vatikan: Wiedergutmachung für Missbrauchsopfer in Chile
Bischof Juan Ignacio González von San Bernardo leitet in der chilenischen Bischofskonferenz die Kommission zum Kinderschutz, er war auch bei dem Besuch der Bischofskonferenz beim Papst im Mai diesen Jahres einer der Sprecher. Ana María Cellos Brunet ist die neue Leiterin des von der Kirche eingerichteten Chilenischen Nationalrates für die Vermeidung von Missbrauch und die Begleitung von Opfern; González war ihr Vorgänger in diesem Amt, er war bei einigen Missbrauchs-Opfern auf Vorbehalte gestoßen.
Wiedergutmachung für die Opfer
Laut vatikanischem Pressesaal hat das Treffen bereits am Freitagmorgen stattgefunden; es sei ein Gedankenaustausch darüber gewesen, was die nächsten Schritte auf dem Weg der Aufarbeitung seien.
Ein wichtiger Punkt der Unterhaltung sei die Notwendigkeit gewesen, dass Überlebende von Missbrauch Trost und Wiedergutmachung bekommen.
Ehrliche und gerechte Antworten geben
Papst Franziskus, der mit großem Interesse alle Schritte der Bischofskonferenz des Landes verfolge, habe seinen Wunsch ausgedrückt, dass alle offenen Fragen geklärt würden, um ehrliche und gerechte Antworten geben zu können.
Die chilenische Kirche wird seit einigen Jahren von schweren Missbrauchs-Skandalen heimgesucht. Sie warfen auch einen starken Schatten über die Reise von Papst Franziskus nach Chile im Januar 2018. Dem Papst wurde die Tragweite des Skandals erst mit Verzögerung klar; seither bemüht er sich aktiv um das In-Gang-Bringen eines Klärungs- und Heilungsprozesses. Den Bischöfen warf er in einem Brief ein System der Vertuschung von Missbrauchs-Fällen und eine Kultur des Missbrauchs vor.
Mehr Befugnisse für kirchliche Missbrauchs-Kommission
Die Bischöfe haben sich letzte Woche bei einer außerordentlichen Vollversammlung über ihr weiteres Vorgehen im Skandal verständigt. Dabei beschlossen sie auch größere Befugnisse für die nationale kirchliche Missbrauchskommission und machten die Rechtsanwältin Brunet zu deren neuer Leiterin. Der Papst hat den Bischöfen in einem zu Beginn dieser Woche veröffentlichten, handschriftlichen Brief für ihre Beschlüsse gedankt.
(Vatican News)
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