Papst gedenkt in Vilnius auch jüdischer Holocaust-Opfer
Die 1579 gegründete Universität von Vilnius (auf Deutsch: Wilna) sorgte für ein Klima der Toleranz. So bot die Stadt in früheren Jahrhunderten den verfolgten Juden aus Mitteleuropa und Russland Schutz und wurde zu einem Zentrum der jüdischen Kultur. Sie wurde auch „Jerusalem des Nordens“ genannt.
Um 1900 stellten die Juden in Vilnius rund 40 Prozent der Bevölkerung, die Litauer dagegen nur 2 Prozent. Im Zweiten Weltkrieg flüchteten die Juden oder wurden ermordet; alle Polen wurden vertrieben. Vilnius wurde danach von Litauern und Russen quasi komplett neu besiedelt.
Nach dem Stopp im ehemaligen jüdischen Ghetto fährt Franziskus weiter zum Museum der Besatzung und des Freiheitskampfes, auch „Museum der Opfer des Genozids“, in Vilnius. Dort sind ein Museumsbesuch und ein Gebet vorgesehen.
Papst Franziskus besucht die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland vom 22. bis zum 25. September. Das Motto des Besuchs in Litauen lautet „Christus Jesus, unsere Hoffnung“. Die Reise nach Lettland steht unter dem marianischen Thema „Zeige dich als Mutter“. Für Estland ist das Leitwort „Wach auf, mein Herz“; dies sind die Anfangsworte eines bekannten Volkslieds des estnischen Komponisten Cyrillus Kreek (1889-1962).
(kna - mg)
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