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Tuschel, tuschel: Baldisseri mit Papst Franziskus Tuschel, tuschel: Baldisseri mit Papst Franziskus 

Synoden-Generalsekretär: „Unsere Versammlungen sollen dynamischer werden“

Papst Franziskus will Bischofssynoden „dynamischer“ machen: So deutet Kardinal Lorenzo Baldisseri das neue Vatikandokument zum Thema Synoden.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Bischöfe würden an ihre Mitverantwortung für die ganze Kirche erinnert und der Glaubenssinn des Volkes Gottes – eine der grundlegenden Überzeugungen dieses Papstes – hervorgehoben. Auf diesen Glaubenssinn des Gottesvolkes sollten die Bischöfe hören, ihn sollten sie beim Zusammentreten der Synode interpretieren.

Baldisseri ist Generalsekretär der Bischofssynoden; er stellte den neuen Papsttext am Dienstag der Presse vor.

Was wollte der Papst erreichen? Hier ein Kollegengespräch mit Stefan von Kempis zum Nachhören

Kommt bald eine „ökumenische Synode“?

„Schon 2013, wenige Monate nach seiner Wahl zum Papst, hat Franziskus in einem Interview erklärt, es sei wohl an der Zeit, die Methodologie der Synode zu verändern, weil die derzeitige „zu statisch“ sei. Die neue Apostolische Konstitution will die Synode also dynamischer – und dadurch wichtiger für das Leben der Kirche machen.“

Diese Dynamik zeige sich etwa daran, dass der Papst nach Artikel 1, Paragraph  3 des neuen Dokuments eine Bischofssynode auch in einer neuen, bisher nicht üblichen Form – etwa einer ökumenischen – einberufen kann. Vor allem aber zeigt sich die Dynamik „in der Verflechtung der Beziehungen zwischen Synode und Ortskirchen“, so Baldisseri.

 

„Synode geht von unten aus“

„Die Synode geht von den Ortskirchen, also von unten, vom Volk Gottes weltweit aus, durch eine breit angelegte Umfrage. Und nach der Vollversammlung der Synode kehrt sie zurück in die Ortskirchen, wo die vom Papst gezogenen Konsequenzen rezipiert werden, wobei den konkreten Bedürfnissen des Volkes Gottes Rechnung getragen wird. Das ist ein notwendigerweise kreativer Prozess der Inkulturation.“

Die Kirche sollte immer mehr eine „synodale“ sein – so der Traum des Papstes, gedeutet von Kardinal Baldisseri. Dazu müsse das ganze Volk Gottes beitragen.

 

„Eine Art Neubegründung der Synode“

Der zweite Mann im Synoden-Generalsekretariat, Fabio Fabene, nannte das neue Papstdokument eine Art „Neubegründung“ der Synode. Vor- und Nachbereitung von Bischofssynoden sowie ein Moment der freien Aussprache im Plenum (eingeführt von Benedikt XVI.) würden hier stabil geregelt. Das Schlussdokument der Synodenarbeiten werde in seinem lehrmäßigen Charakter aufgewertet; überhaupt gebe es die eine oder andere „Analogie zu einem Konzil“. Und alle Neuerungen sollten schon bei der Synode vom Oktober greifen, so Fabene.

Doch Franziskus wolle weniger an den bisherigen Strukturen rütteln als vielmehr „den Begriff der Synode selbst verändern“. Synoden seien demnach nicht nur ein Zusammentreffen von Bischöfen, um den Papst zu beraten, sondern „ein Ausdruck der konstitutiven, synodalen Dimension der Kirche, bei der das ganze Volk Gottes einbezogen wird“.

(vatican news)
 

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18. September 2018, 11:37