Papst an Wirtschaftsleute: Ökonomie soll Mensch nicht ausbeuten
Mario Galgano - Vatikanstadt
In seiner am Samstag im Vatikan veröffentlichten Botschaft verurteilt Franziskus unter anderem eine Privatisierung von Trinkwasser und drängt auf stärkeres Engagement zur Gewährung dieses Menschenrechts. Vor den Wirtschaftsleuten sagte er, dass jeder Mensch „eine Verantwortung für die anderen wie auch für die Zukunft des Planeten“ trage.
Die Wirtschafsleute nahmen an diesem Wochenende an einem sogenannten „Römischen Forum“ teil, bei der sie über die Franziskus-Enzyklika „Laudato si“ sprachen. Der Leiter der Gruppe, Peter Kurth, bedankte sich beim Papst für die Begegnung.
Hier lesen Sie die Papstansprache in einer offiziellen deutschen Übersetzung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
seien Sie alle herzlich willkommen, und danke für diese Begegnung.
Ich freue mich, dass Sie sich auf den Weg gemacht haben, um an diesem Wochenende und besonders heute, am Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, anlässlich Ihres „Römischen Forums“ über die Enzyklika Laudato si’ nachzudenken und sich noch angemessener zugunsten der Nachhaltigkeit zu engagieren. Von Herzen danke ich Herrn Peter Kurth für seine freundlichen Worte der Begrüßung.
Nehmen wir uns den heiligen Franziskus als Leitbild »für die Achtsamkeit gegenüber dem Schwachen und für eine froh und authentisch gelebte ganzheitliche Ökologie« (Enz. Laudato si’, 10). Für Franziskus wurde jeder Kontakt mit den Menschen und den konkreten Dingen eine Begegnung mit dem Schöpfer. Aus seinem Glauben an Gott erwuchs ihm seine Mission für die Gerechtigkeit, den Frieden und die Achtung der Schöpfung.
Auch jeder von uns trägt eine Verantwortung für die anderen wie auch für die Zukunft unseres Planeten. In ähnlicher Weise hat die Wirtschaft dem Menschen zu dienen, sie soll den Nächsten nicht ausbeuten und seiner Ressourcen berauben. Heute sind wir aufgerufen, die Möglichkeiten zu nutzen, die uns die Technik bei einer guten Verwendung der Ressourcen zur Verfügung stellt, und helfen wir besonders auch den Ländern, die von Armut und Niedergang betroffen sind, diese Wege der Erneuerung zu ihrem eigenen Wohl zu beschreiten.
Mein Wunsch ist es, dass die Frauen und Männer unserer Zeit, die sich alle als Söhne und Töchter des einen Vaters und Schöpfers im Himmel erkennen, immer mehr und konkreter dazu beitragen, dass alle die kostbaren Ressourcen der Erde miteinander teilen können. Ich ermutige Sie, weiterhin für dieses Ziel Ihren spezifischen Beitrag zu leisten und erflehe auf Sie und auf Ihre Arbeit Gottes Segen. Nochmals vielen Dank und bitte beten Sie für mich!
(vatican news)
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