Papst würdigt Glaubenszeugnis griechisch-katholischer Kirche
Christine Seuss - Vatikanstadt
In seiner Ansprache erinnerte der Papst die Pilger an die Worte, die der heilige Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Presov an die Gläubigen der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche gerichtet hatte. „Es ist der Herr selbst, der seine Kirche mit der Vielfalt von Formen und Traditionen bereichert“, zitierte Franziskus aus der damaligen Ansprache des Papstes. Dieser hatte im Jahr 1995 das harmonische Zusammenleben der Glaubensgemeinschaft mit den Gläubigen des römisch-katholischen Ritus hervorgehoben. Die griechisch-katholische Kirche in der Slowakei vereinigt die Gläubigen, die in der Slowakei dem byzantinischen Ritus anhängen und ist als katholische Ostkirche Teil der römisch-katholischen Kirche.
Die Bischöfe, die die Pilger begleiteten, forderte der Papst auf, dem „leutenden Beispiel der seligen Märtyrer-Bischöfe Peter Pavol Gojdič e Vasiľ Hopko“ zu folgen. „Verbreitet die Güte, den Frieden, die Großzügigkeit und die Sanftmut, mit tiefer Demut und Einfachheit“, so der Papst, der die Bischöfe daran erinnerte, dass sie im Sinne des Gottvaters stets „Hirten“ bleiben und den „Spuren Christi“ folgen sollten, der „gekommen ist, nicht um bedient zu werden, sondern um zu dienen.“
„Auf diese Weise bin ich sicher, dass die Priester, eure engsten Mitarbeiter, euch mit immer größerer Freude und Enthusiasmus folgen werden, in der Bereitschaft, den kirchlichen Dienst zu tun, der von ihnen verlangt wird. Liebe Priester, ich grüße euch alles sehr herzlich, verheiratete und unverheiratete, mit euren Familien, sowie die Ordensleute,“ wandte sich der Papst an seine Besucher. In den mit Rom unierten Ostkirchen besteht die Möglichkeit, dass auch verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden können.
„Ich danke euch für eure Arbeit inmitten des heiligen Gottesvolkes. Die Familien der Priester leben eine besondere Mission heutzutage, wo das Familienideal selbst in Frage gestellt, wenn nicht sogar offen angegriffen wird: ihr bietet ein Zeugnis eines gesunden und beispielhaften Lebens,“ fuhr der Papst fort, der auch an die Leiden erinnerte, die die Vertreter der slowakischen Kirche in Zeiten der Verfolgung durchgemacht hatten.
„Heute liegt es bei eurer Generation, dieselbe Treue zu beweisen, vielleicht nicht angesichts einer direkten und gewaltsamen Verfolgung, aber im Beisein von Schwierigkeiten und Gefahren anderer Art. Heute werden die Priester, wie auch die Seminaristen, die ich ebenso grüße, durch zwei gegensätzliche Tendenzen versucht: durch den Säkularismus, der zur Mondänität führt, oder durch ein sich Einigeln in überholten und sogar nicht evangelischen Arten, die eigene kirchliche Rolle zu verstehen und zu einem sterilen Klerikalismus führen.“
An die Pilger gewandt, dankte der Papst ihnen für ihr treues Festhalten am byzantinischen Ritus und ihrer kirchlichen Identität. Auf diese Weise, so lobte er die Anwesenden, seien sie „würdige Kinder der Evangelisierung“, die „in voller Einstimmung mit dem Apostolischen Stuhl“ durch die „heiligen Patrone Europas Kyrill und Method“ durchgeführt worden sei. „Der europäische Kontinent hat es in Ost wie in West nötig, die eigenen Wurzeln und die eigene Berufung wiederzuentdecken,“ ermunterte der Papst die Pilger, ihren Glauben zu leben und zu verbreiten. Er selbst habe die byzantinische Tradition als junger Mann kennen und lieben gelernt habe, vertraute der Papst seinen Besuchern an: „Entdeckt sie wieder und lebt sie in Fülle aus, wie es das Ökumenische II. Vatikanische Konzil gelehrt hat“, so die Aufforderung des Papstes, der zum Abschluss der Begegnung nochmals daran erinnerte, dass die erste Evangelisierung immer in der Familie stattfinde.
Die griechisch-katholische Kirche in der Slowakei umfasst drei Eparchien, hat aber aufgrund der zahlreichen Auswanderer nach Kanada auch eine Eparchie in der dortigen Hauptstadt Toronto. Die Kirche zählt etwa 350.000 Gläubige.
(vatican news)
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