Papst über „Stille Nacht“: „Mein Lieblingslied“
Er bekannte seine Wertschätzung für die weltbekannte Weise am Rand der Generalaudienz am Mittwoch gegenüber einer aus der Alpenrepublik angereisten Gruppe aus Parlamentariern und „Stille Nacht“-Anhängern, wie Österreichs Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Franziska Honsowitz-Friessnigg, gegenüber Vatican News sagte.
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
Man habe bei der kurzen Begegnung mit dem Papst zwei Strophen des Liedes gesungen, so die Diplomatin. Franziskus würdigte das Weihnachtslied bei der Generalaudienz in seinen Grüßen an die Anwesenden in deutscher Sprache: „In seiner tiefen Schlichtheit lässt uns dieses Lied das Geschehen der Heiligen Nacht begreifen. Jesus, der Retter, der in Betlehem geboren wurde, offenbart uns die Liebe Gottes des Vaters“, sagte der Papst.
„Das Lied Stille Nacht, heilige Nacht ist eine Friedensbotschaft, die vor 200 Jahren von Österreich ausgegangen ist und in der Welt seine Spuren hinterlassen hat“, sagte Franziska Honsowitz-Friessnigg im Gespräch mit uns. „Das Lied hat ja 6 Strophen, die meisten von uns kennen drei Strophen, gesungen wird erstens die erste, zweite und sechste Strophe. Aber das Lied enthält eine ganz intensive Friedensbotschaft. Deshalb ist es auch heute politisch besonders aktuell, denn die Suche nach Frieden und Gemeinsamkeiten ist heute wichtiger denn je. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, das Lied nach Rom zum Heiligen Vater zu bringen.“
Im Zeichen des „Stille Nacht"-Jubiläums stand auch der diesjährige Adventempfang in der österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl in der römischen Via Reno. Die Salzburger Sängerin Martina Mathur trug dabei am Mittwochabend alle sechs Strophen des Weihnachtsliedes vor, begleitet von einer originalgetreu nachgebauten Gitarre nach dem Modell des Instruments, das beim ersten Singen des berühmten Weihnachtsliedes vor 200 Jahren zum Einsatz gekommen war. Martina Mathur hatte auch vor dem Papst mit Gitarre gesungen.
Darüber hinaus eröffnete die Botschafterin eine von der Stille-Nacht-Gesellschaft in Oberndorf entworfene Ausstellung zum „Stille Nacht"-Lied, die in den Tagen bis Epiphanie im Österreichischen Kulturforum in Rom zu sehen ist. Beim Empfang wurde auch eine Sonderbriefmarken-Reihe zur Entstehung des Weihnachtslieds präsentiert, die in Zusammenarbeit mit dem Postamt Christkindl entstanden war.
Weihnachtlicher Superhit: In 300 Sprachen übersetzt
„Stille Nacht! Heilige Nacht!" ist in 300 Sprachen übersetzt und gilt als eines der bekanntesten Weihnachtslieder überhaupt. Es geht auf ein 1816 vom Priester Joseph Mohr verfasstes Gedicht zurück, zu dem der Lehrer und Organist Franz Xaver Gruber zwei Jahre später eine Melodie komponierte. Die Uraufführung fand bei der Christmette am 24. Dezember 1818 in der Salzburger Kirche St. Nikolaus in Oberndorf statt.
Bei der Audienz übergaben die österreichischen Parlamentarier dem Papst ihre CD „200 Jahre Stille Nacht, heilige Nacht - Ein Lied geht um die Welt". Auf dem Tonträger singen Politikerinnen und Politiker aus allen österreichischen Parlamentsfraktionen Weihnachtslieder. Der Erlös der CD-Produktion geht an die Hilfsaktion „Licht ins Dunkel“.
(vatican news/kap)
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