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Papst vor Kirchenleuten: „Akzeptieren, dass wir verwandelt werden müssen"

Papst Franziskus hat mittelamerikanische Priester, Ordensleute und Angehörige von Laienbewegungen dazu aufgerufen, keine Angst vor Veränderungen zu haben. Die „Hoffnungsmüdigkeit“ in den Menschen, die ihr Leben Gott geweiht haben, lasse sich durch die immer neue Begegnung mit Christus in neue Hoffnung verwandeln, sagte der Papst in der renovierten Kathedrale von Panama, deren Altar er im Rahmen der Heiligen Messe weihte.

Franziskus äußerte Verständnis für die „Hoffnungsmüdigkeit“, die Priester oder Ordenschristen mitunter befallen könne. Das sei eine bleierne, lähmende Müdigkeit, die alles in Frage stelle, weil der gesellschaftliche Wandel so intensiv und schnell vonstatten gehe. Eine Müdigkeit, die sogar in Frage stelle, ob gottgeweihtes Leben heute überhaupt noch möglich ist. Die Tatsache, dass die Kirche durch ihre eigenen Sünden verwundet ist, trage ebenfalls zur „Hoffnungsmüdigkeit“ bei, unterstrich Franziskus; er schien hier auf die Missbrauchskrise anzuspielen, die auch in Teilen Lateinamerikas schwerwiegende Folgen hat.

„Gib mir zu trinken“, so bat der müde Jesus am Brunnen die samaritanische Frau, erinnerte der Papst. Diese Bitte Jesu müssten Priester, Ordensleute und Angehörige von Laienbewegungen immer neu aussprechen. „Wenn wir es sagen, dann öffnen wir das Tor unserer müden Hoffnung, um ohne Angst zum Brunnen unserer ersten Liebe zurückzukehren, als Jesus unseren Weg kreuzte, uns barmherzig ansah und uns aufforderte, ihm zu folgen“, so Franziskus. Dann gelte es, „in der schöpferischen Treue zu hören“, wie der Heilige Geist einem jeden geschichtlichen Kontext „Leben und Sauerstoff“ gab und gibt. Der Geist gebe nicht etwa „einen Pastoralplan oder eine Struktur“ vor, sondern er sorge für Heilige - auch die Ordensgründer und -Gründerinnen, manche Bischöfe und Pfarrer zählten dazu, sagte der Papst.  

„Den Mut haben, sich reinigen zu lassen“

„Gib mir zu trinken“, das heiße „den Mut zu haben, sich reinigen zu lassen und den authentischeren Teil unserer ursprünglichen Charismen wiederzugewinnen als auch zu sehen, auf welche Weisen sie heute zum Ausdruck kommen können“. Es heiße auch „zu akzeptieren, dass wir vom Heiligen Geist in Männer und Frauen verwandelt werden müssen, die sich an einen Übergang erinnern, an den heilbringenden Übergang Gottes.“ Eine solche Einstellung helfe, „die Gegenwart angemessen zu leben, ohne Angst zu haben. Wir müssen ohne Angst, indem wir dem Leben mit der Leidenschaft begegnen, in die Geschichte eingebunden, am Leben beteiligt sein. Es ist eine verliebte Leidenschaft”, so zitierte der Papst aus seinem Interviewbuch mit Fernando Prado über „Die Kraft der Berufung“.

„Es ist eine verliebte Leidenschaft“

Vor der Eucharistie vollzog der Papst die Riten der Altarweihe mit ihren ehrwürdigen Symbolhandlungen. Nach dem Gesang der Heiligenlitanei, bei der auch der heilige Erzbischof Oscar Arnulfo Romero angerufen wurde, fügte Papst Franziskus, den Riten gemäß, mehrere kleine Reliquien in den Altar ein und sprach das Weihegebet. Angetan mit einer Schürze zum Schutz der liturgischen Kleidung, salbte er mit der Hand die Altarmensa mit dem Chrisam, dem heiligen Öl; diese Handlung verweist auf Christus, der „der Gesalbte“ ist. Diakone reinigten und deckten den Altar, die Kerzen wurden zum ersten Mal angezündet, und die erste Eucharistiefeier in der wiedereröffneten Kathedrale von Panama begann.

Die Basilika gehöre nun „nicht mehr nur der Vergangenheit an“, sondern sie „zählt zu den Schönheiten der Gegenwart“, sagte der Papst. Die Kathedrale rege dazu an „zu entdecken, wie die Schönheit von gestern zur Grundlage wird, um die Schönheit von morgen aufzubauen. So handelt der Herr.”

(vatican news – gs)

 

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26. Januar 2019, 15:32