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Papst Franziskus: „Beten verändert die Wirklichkeit“

„Beten verändert immer – es verändert die Wirklichkeit.“ Das hat Papst Franziskus heute bei seiner Generalaudienz im Vatikan betont. „Wenn sich die Dinge um uns herum auch nicht ändern, dann ändert sich zumindest unser Herz.“

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Die Katechesen des Papstes gelten seit kurzem dem Vaterunser, also dem einzigen Gebet, das Jesus seine Jünger gelehrt hat. Für Franziskus war das eine Gelegenheit, über das Beten an sich zu sprechen – auch das scheinbar erfolglose Beten.

Zum Nachhören

„Wir haben es ja alle erlebt: Wie oft klopfen wir an und finden die Tür verschlossen! Jesus empfiehlt uns, in diesen Momenten zu insistieren und uns nicht geschlagen zu geben. Beten verändert immer die Wirklichkeit, oder zumindest unser Herz. Jesus hat jedem, der betet – jedem Mann, jeder Frau – die Gabe des Heiligen Geistes versprochen. Wir können uns sicher sein, dass Gott antworten wird.“

„Wir können uns sicher sein, dass Gott antworten wird“

Die einzige Unsicherheit bei dem Ganzen bestehe eigentlich in der Frage, wie lange Gott sich mit seiner Antwort Zeit lassen wird. „Doch zweifeln wir nicht: Er wird antworten! Vielleicht werden wir das ganze Leben lang insistieren müssen – aber er wird antworten. Das hat er uns versprochen: Er ist nicht wie ein Vater, der einen Stein gibt statt eines Fisches. Nichts ist sicherer als das: Das Verlangen nach Glück, das wir alle im Herzen tragen, wird sich eines Tages erfüllen.“

Das Beten und das Jüngste Gericht

Diese Erfüllung brachte Franziskus dann gar mit dem Jüngsten Gericht in Zusammenhang: Gott werde Gerechtigkeit herstellen, er werde uns zuhören, sagte er vor den Pilgern und Besuchern in der vatikanischen Audienzhalle. Darum werde dieser Moment des Jüngsten Gerichts „ein Tag der Freude und der Auferstehung“ sein – die endgültige Antwort auf unser Bitten, Fragen und Beten.

„Beten ist darum der Sieg über die Einsamkeit und die Verzweiflung. Beten. Es verändert die Wirklichkeit, vergessen wir das nicht! Entweder ändern sich die Dinge, oder unser Herz ändert sich – jedenfalls verändert das Gebet immer etwas… Was erwartet uns am Ende des Gebets, am Ende der Zeit, in der wir beten, am Ende des Lebens? Uns erwartet ein Vater, uns und alle, mit offenen Armen.“

„Du bittest ja für mich, bitte mach weiter so, ich brauche das!“

Mit dem Wort „Vater“ war der zweite dominierende Ton in der Katechese des Papstes angeschlagen. Jesus habe uns gelehrt, sich an Gott als an einen liebenden Vater zu wenden, und er habe es uns mit seinem eigenen Beten vorgemacht, formulierte Papst Franziskus.

„Das tröstet: Zu wissen, dass Jesus für uns betet. Für mich, für jeden von uns, damit unser Glaube nicht wanke. Und das ist wahr. – Aber Pater, tut Jesus das immer noch? – Ja, er tut es immer noch. Jesus tritt vor dem Vater für mich ein, das kann jeder von uns sagen. Und wir können auch zu Jesus sagen: Du bittest ja für mich, bitte mach weiter so, ich brauche das! Mit Mut…“

Beten mit nur einem einzigen Wort...

Selbst im Tod habe Jesus vom Kreuz aus zu seinem himmlischen Vater gebetet. „Sein Gebet scheint die gewaltsamsten Emotionen zu lindern, die Rache- und Revanche-Gelüste. Es versöhnt den Menschen mit diesem Feind – dem Tod.“

Vater – das sei „ein sehr schönes Wort“, befand der Papst. „Wir könnten die ganze Zeit hindurch allein mit diesem Wort beten: Vater. Zu fühlen, dass wir einen Vater haben. Nicht einen Herrn, nicht einen Paten, nein, einen Vater. Vater… Der Christ nennt Gott vor allem Vater, wenn er sich an ihn wendet.“

(vatican news)
 

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09. Januar 2019, 10:38