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Bischof Hinder mit dem Kelch, den der Papst ihm bei der Heiligen Messe am Dienstag überreicht hatte Bischof Hinder mit dem Kelch, den der Papst ihm bei der Heiligen Messe am Dienstag überreicht hatte 

Müde und dankbar: Bischof Hinder über den Papstbesuch

Bischof Paul Hinder steht die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben, als er unseren Korrespondenten im Bischofshaus auf dem katholischen St.-Josephs-Compound von Abu Dhabi empfängt. Der Tag mit dem Papst war anstrengend, aber unvergesslich: „Ich habe nur eine kürzere Siesta gemacht…“

Stefan von Kempis – Abu Dhabi

Es habe ihn beeindruckt, wie Franziskus am Dienstagmorgen bei seinem privaten Besuch in der Josephskathedrale „mit den Menschen kommuniziert hat, mit den Behinderten, mit den Alten, den Kindern“, sagt der aus der Schweiz stammende Kapuziner.

Die große schwarze Box mit dem Kelch, den der Papst der katholischen Gemeinschaft nach der Messe im Scheich-Zayyed-Stadion geschenkt hat, hat der „Apostolische Vikar von Südarabien“ (so sein offizieller Titel) auf dem Schreibtisch liegen. Auch ein Messgewand hat Franziskus ihm geschenkt.

„Das hat mich zu Tränen bewegt“

„Fragen Sie mich bitte nicht danach, die Worte des Papstes bei seiner Predigt zu analysieren“, bittet Hinder, „das kann ich jetzt noch nicht.“ Aber zu einem kleinen Bilanzinterview ist er dann doch bereit. „Ich bin eigentlich glücklich, wie es gelaufen ist; ich war gespannt bis zum letzten Augenblick, weil doch sehr vieles gewissermaßen offen war in den Tagen vorher und wir unter großem Stress lebten, das Ganze auch logistisch zu bewältigen.“

Doch alles sei „einigermaßen reibungslos abgelaufen“ – und mehr noch: „Die Messe heute war für mich sehr bewegend. Gerade auch die Hinreise mit dem Papst; ich hatte ja die Gelegenheit, mit ihm im Auto von hier zum Stadiongelände zu fahren und dann mit ihm im Papamobil. Diese Begeisterung bei den Leuten zu sehen – das hat mich beim Einzug wirklich zu Tränen bewegt.“

Dankbar für diesen Tag

Er habe die Gelegenheit genutzt, Franziskus die Situation der Christen in der Region zu schildern. Es seien Migranten, die ihren Glauben „sehr intensiv“ lebten. Während der Messe sei es auf dem Podium „etwas warm für uns“ gewesen, „aber ich glaube, das ging allen so“. Jedenfalls sei der Gottesdienst schön gewesen, so Bischof Hinder: „Keine Spezialitäten, aber mit der nötigen Würde gefeiert“. „Ich bin dankbar für diesen Tag.“

Der Bischof vermutet, dass zum ersten Mal in der Geschichte „so viele Christen auf einem Haufen zu sehen“ waren. „Die haben sehr schön mitgemacht, gesungen, gefeiert…“ Bei der Messfeier war ein Chor aus Angehörigen von mehr als 120 Nationalitäten aufgetreten, geleitet von einem Filippino.

„Konnte dem Papst vier Christen aus dem Jemen vorstellen“

Nach Abschluss des Gottesdienstes habe er dem Papst noch vier Christen aus dem Jemen vorstellen können, die „mit Hilfe der Regierung“ zum Papstbesuch in die Emirate hätten kommen dürfen, berichtet Hinder. Für ihn sei dieser Moment „gleichsam die Creme auf dem Capuccino“ gewesen. „Ich hätte gerne noch mehr (Christen aus dem Jemen) dabeigehabt, aber immerhin – eine kleine Gruppe konnte sie vertreten.“

(vatican news)
 

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05. Februar 2019, 16:41