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Papst Franziskus im Gespräch mit einem Rabbiner Papst Franziskus im Gespräch mit einem Rabbiner 

Papst Franziskus: Pfarrer und Rabbiner sollen zusammenarbeiten

Papst Franziskus will im jüdisch-christlichen Dialog einen „breiteren Weg“ einschlagen. Die guten Beziehungen zwischen Juden und Christen sollen sich in gemeinsamen Taten konkretisieren.

So wäre es „schön, wenn in derselben Stadt Rabbiner und Pfarrer mit ihren jeweiligen Gemeinschaften zusammenarbeiten würden, um der leidenden Menschheit zu dienen und Wege des Friedens und des Dialogs mit allen zu fördern“. Franziskus äußerte sich bei einer Audienz mit Teilnehmern eines Gedenktreffens zum 50. Todestag des deutschen Kardinals Augustin Bea (1881-1968). Der Jesuit Bea war ein Vordenker der Ökumene und des jüdisch-christlichen Dialogs.

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Dialog ist nicht nur etwas für Spezialisten

Bisher habe „der jüdisch-christliche Dialog oft in einem Bereich stattgefunden, der Spezialisten vorbehalten“ sei, sagte Papst Franziskus. Studien und Kenntnisse seien zwar „unerlässlich, aber sie reichen nicht aus“. Heute seien die Freundschaft und der Dialog zwischen Juden und Christen dazu aufgerufen, die Grenzen der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu überschreiten.

„Sympathisch, voller menschlicher Güte und mutig“

Franziskus würdigte die Figur Kardinal Beas „nicht nur für das, was er getan hat, sondern auch für die Art und Weise, wie er es getan hat“. Der deutsche Kirchenmann sei „sympathisch, voller menschlicher Güte und mutig“ gewesen, zitierte der Papst den Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Nahum Goldmann. Diese freundschaftliche Herangehensweise bleibe ein Modell gerade für den „innerfamiliären" Dialog mit dem Judentum.

„Bea war überzeugt, dass Liebe und Respekt die ersten Prinzipien des Dialogs sind. Es stimmt: Es gibt keine Wahrheit außerhalb der Liebe, und die Liebe zeigt sich als Fähigkeit, andere anzunehmen, zu umarmen, mitzunehmen“, sagte der Papst. Er würdigte auch die Güte und die „hartnäckige Geduld“ des Bibelwissenschaftlers.

Nicht optimistisch oder pessimistisch, sondern realistisch

„Kardinal Bea stieß bei seiner Arbeit für den Dialog auf großen Widerstand. Obwohl er beschuldigt und verleumdet wurde, fuhr er fort - mit der Beharrlichkeit derer, die nicht auf die Liebe verzichten.“ Bea sei in der Frage der Ökumene „weder optimistisch noch pessimistisch“, sondern realistisch gewesen. „Einerseits war er sich der Schwierigkeiten bewusst, andererseits war er überzeugt, dass es notwendig ist, auf den innigen Wunsch des Herrn zu antworten, dass sein Volk ,eins' sei.“

(vatican news – gs)

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28. Februar 2019, 12:26