Papst beendet seine Exerzitien in Ariccia
„Ich will dir für deine Hilfe in diesen Tagen danken, Bruder Bernardo“, wandte sich der Papst vor den versammelten Kurienspitzen an den Abt des Klosters vom Monte Oliveto bei Florenz. Er habe den Teilnehmern an den Exerzitien dabei geholfen, „zu verstehen, dass Gott sich im Menschlichen zeigt.“
An diesem Freitagmorgen fand die letzte der zehn Meditationen zum Thema „Die Stadt der brennenden Wünsche für österliche Blicke und Gesten im Leben der Welt“ statt, an denen der Papst und die Leiter der Kurienbehörden teilgenommen hatte. Zeitgleich fand im Vatikan die erste Freitagsmeditation des päpstlichen Hauspredigers Raniero Cantalamessa statt – an den kommenden Freitagen wird auch der Papst bei den Sitzungen mit dem Päpstlichen Haus zugegen sein.
„Mich hat deine Arbeit beeindruckt, um uns in Menschliche eindringen zu lassen, so wie das Wort; und zu verstehen, das Gott sich immer im Menschlichen zeigt. Das hat er das erste Mal getan, bei der Fleischwerdung des Wortes, aber auch in den Spuren, die es im Menschlichen lässt, ist Er präsent.“
Ein Weg für die Zukunft
Er danke ihm herzlich für seine Arbeit, so Franziskus zu dem Olivetaner, der die Exerzitien für die Kurie zum erstem Mal geleitet hatte. Nun müsse man auf dem aufgezeigten Weg weitergehen, so die Aufforderung des Papstes. „Ich danke dir dafür, dass du von Erinnerung gesprochen hast: diese deuteronomische Dimension, die wir vergessen; das du über Hoffnung, Arbeit, Geduld gesprochen hast, wie um uns die Straße zu bereiten um diese Erinnerung der Zukunft zu haben, die uns immer vorwärts trägt.“
Er habe während der Exezitien viel an das Konzilsdokument „Gaudium et Spes“ denken müssen, gestand der Papst. Dieses Dokument sei vielleicht das, „was die größten Widerstände bis heute ausgelöst hat.“
„Und in einigen Momenten habe ich dich so gesehen: mit dem Mut der Konzilsväter, als sie dieses Dokument unterzeichnet haben. Ich danke dir sehr, bete für uns, die wir alle Sünder sind – alle, gell! – aber wir wollen so weiter gehen im Dienst am Herrn.“
Mut und Ironie
Er selbst sei während der ersten Meditation etwas desorientiert gewesen, gestand der Papst in seinen spontanen Worten ironisch ein, doch dann habe er „die Botschaft begriffen“: „Und du hast mich zum Lachen gebracht, als du gesagt hast, dass einige, wenn sie die Titel der Meditationen lesen, vielleicht nicht verstehen würde, was die Kurie hier gemacht hat: vielleicht haben sie einen Touristenführer engagiert, der ihnen Florenz und seine Poeten vorgestellt hat… Und auch ich war in der ersten Meditation ein wenig verwirrt, doch dann habe ich die Botschaft begriffen.“
Die zehn Meditationen der Kurie drehten sich in diesem Jahr um den Gedanken Giorgio La Piras, katholischer Politiker und mehrfacher Bürgermeister von Florenz, und um ein Gedicht des Poeten Mario Luzi, das das Kloster San Miniato bei Florenz im Zentrum hat. Beiden gemein: ihre Vision der Stadt als Ort der Geschwisterlichkeit, Versöhnung, Begegnung und Hoffnung.
Anschließend an die letzte Sitzung kehrte der Papst in den Vatikan zurück, wo er ab Samstag sein normales Tagesprogramm wieder aufnehmen wird.
(vatican news - cs)
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