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Papst: Ein Christentum ohne Zärtlichkeit gibt es nicht

Den Kranken helfen und andere lehren, wie man am besten sich selber helfen kann: So erklärt Papst Franziskus das Charisma des Kamillianer-Ordens. Er empfing einige Vertreter des Ordens an diesem Montag in Audienz im Vatikan.

Mario Galgano - Vatikanstadt

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Der Orden wurde bereits 1582 in Italien vom heiligen Camillo De Lellis gegründet. Damals ging es um die Notpflege von Kranken und Armen und seither hat sich die Lage vieler Menschen nicht geändert - darauf ging der Papst in seiner Rede an die Ordensvertreter ein.

Franziskus erläuterte, beim Charisma der Kamillianer handele es sich um ein Geschenk, das immer mit neuem Licht erstrahlen sollte. Er ermahnte die Ordensleute, in die Zukunft zu schauen und neue Formen des Apostolats zu erdenken, „um weiterhin die barmherzige Liebe Christi zu den Kranken zu bezeugen“. Denn es könne keinen christlichen Glaube ohne Zärtlichkeit geben, so der Papst.

„Wenn die Krankheit unser Leben stört, dann fühlen wir ein starkes Bedürfnis, einen Bruder oder eine Schwester neben uns zu haben, mitfühlend und auch kompetent, der oder die uns tröstet, uns unterstützt, uns hilft, das kostbare Gut der Gesundheit wiederzuerlangen, oder uns bis zur Schwelle unserer letzten Begegnung mit dem Herrn begleitet!“

Barmherzige Liebe erleben und bezeugen

Franziskus weist darauf hin, dass die Gabe des heiligen Camillo De Lellis und vieler anderer darin bestehe, „die barmherzige Liebe zu den Leidenden zu erleben und zu bezeugen“. Ein wichtiges Charisma, das eine Gabe des Heiligen Geistes ist und nicht verborgen bleiben könne.

„Ihr lebt es exemplarisch und bringt es zum Leben auf die zweifache Weise, den Kranken, besonders den Ärmsten, direkt in ihren körperlichen und geistlichen Bedürfnissen zu helfen und andere den besten Weg zu lehren, diesen zum Wohle der Kirche und der Menschheit zu dienen.“

Aber sie sollten darauf achtgeben, das Charisma nicht zu „einer Art zu machen, sich selbst zu gegnügen“, denn es sei eine besondere Gnade, die gegeben sei, um „vielen anderen Gutes zu tun“, erläuterte der Papst.

Auf den Spuren des heiligen Camillo De Lellis und anderer Beispiele von Heiligkeit, die ein heldenhaftes Leben gelebt haben, lud der Franziskus ein, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, denn die empfangene Gabe „ist auch in dieser heutigen Zeit noch aktuell und notwendig, weil sie auf einer Liebe beruht, die nie enden wird“, so der Papst.

Derzeit besteht der Kamillianer-Orden aus 1.147 Mitglieder. Davon sind 670 Priester. Die 175 Einrichtungen des Ordens widmen sich überwiegend der medizinischen Betreuung, aber auch der Ausbildung. So betreibt der Orden 17 Aus- und Fortbildungsinstitute im Gesundheitswesen und zwei Universitäten.

(vatican news)

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Eindrücke von der Audienz im Vatikan
18. März 2019, 13:40