Papst besucht Sozialzentrum am Atlantik
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Das Sozialzentrum von Témara steht sinnbildlich für den karitativen Einsatz der kleinen marokkanischen Kirche: Obwohl die Katholiken noch nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung ausmachen, ist die Kirche doch im Schul- und Gesundheitswesen ausgesprochen engagiert.
In Témara werden Alphabetisierungskurse für Erwachsene angeboten, Nachhilfe für Schüler, ein Kindergarten für Kinder von 2 bis 7 Jahren sowie medizinische und psychologische Hilfe für Kranke und Behinderte. Auch eine Mensa gehört zum Service, der von vier Ordensfrauen - sogenannten Vinzentinerinnen - sowie vier Angestellten und einer Freiwilligen getragen wird. So gut wie alle Nutznießer dieser Dienstleistungen sind natürlich Muslime: arme Familien in einer Stadt, die wegen ihrer Kasbah (Altstadt) aus dem 12. Jahrhundert zwar Touristen anzieht, aber ansonsten eine hohe Arbeitslosenrate hat.
Strahlende Gesichter
Kinder schenkten dem Papst Blumen; Franziskus nahm sich Zeit, um eine Reihe von kleinen Kranken zu begrüßen, während ein Schülerchor Gesänge zum Besten gab. Viele strahlende Gesichter waren zu sehen, und die Kleinen schwenkten Vatikan- und Marokko-Fähnchen. Auch mit den Eltern der Kinder unterhielt sich der Papst einen Moment; die Mütter trugen in der Regel Kopftücher, während viele der Kinder traditionelle Kleidung trugen.
Es war nicht die einzige Gelegenheit dieser Reise, bei der Franziskus keine Ansprache hielt. Bereits am Samstag, dem ersten Tag seiner Visite, hatte der Papst in Rabat ein islamisches Predigerseminar besucht; doch weder König Mohamed VI., der ihn begleitete, noch Franziskus selbst hielt dabei eine Rede. Dem Vernehmen nach hatte der König darum gebeten, um nicht zuviel mediale Aufmerksamkeit von der ersten großen Ansprache des Papstes nach seiner Ankunft in Marokko abzulenken.
(vatican news)
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