Franziskus fordert Evakuierung von Flüchtlingen aus libyschen Lagern
Seit einem Monat versuchen Truppen des libyschen Generals Khalifa Haftar, die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung von Premierminister Fajis al-Sarradsch zu stürzen. Dabei starben laut den Vereinten Nationen bisher rund 300 Menschen. Der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ zufolge geraten unbeteiligte afrikanische Migranten, die in Libyen auf eine Überfahrt nach Europa hoffen, zwischen die Fronten; in Lagern in Tripolis werde wahllos auf Migranten geschossen. „Ärzte ohne Grenzen" und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) fordern die sofortige Freilassung von rund 3.000 Menschen, die in Lagern in Tripolis festgehalten werden. In dem Lager Kasr Bin Gaschir hätten sich auch Kleinkinder und Schwangere befunden.
Der nordafrikanische Wüstenstaat ist seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 in rivalisierende Lager gespalten. Zwei Regierungen und mehrere Milizen kämpfen um die Macht in dem ölreichen Staat.
Die unübersichtliche Lage machte aus Libyen ein bevorzugtes Land für Menschenschleuser, die aus dem Drama der afrikanischen Migration Richtung Norden Profit schlagen. Migranten, die die Überfahrt nach Europa überlebten, berichten seit Jahren von schwersten Menschenrechtsverletzungen in libyschen Lagern.
(vatican news – gs)
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