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Patriarch Kyrill: Selenskij „historische Chance“ für Ukraine

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill setzt große Hoffnungen in den neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij. Das künftige Staatsoberhaupt habe „die historische Chance“, die Menschen der Ukraine zu vereinen, so Kyrill laut „Interfax“ am Dienstag.

Der Moskauer Patriarch gratulierte Selenskij zu seiner Wahl zum Präsidenten der Ukraine und äußerte dabei die Hoffnung, „dass die kanonische Kirche in seiner Amtszeit nicht länger verfolgt wird“.

„Die Menschen in der Ukraine, die Ihre Kandidatur unterstützt haben, setzen große Hoffnungen auf positive Veränderungen in ihren Leben. Sie haben die historische Chance, die Nation zu vereinigen und einen persönlichen Beitrag zur Lösung wirtschaftlicher und sozialer Probleme im Land zu leisten und Wege zu finden, um die bestehenden Konflikte und Spaltungen zu überwinden“, so der Patriarch.

„Große Hoffnungen auf positive Veränderungen“

Kyrill hob die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Dialogs hervor. Dieser sei der einzig mögliche Weg, um sicherzustellen, dass das staatliche System wirksam arbeite, um das Leben der Menschen zu verbessern. Alle wohlmeinenden Kräfte in der Gesellschaft sollten sich an einem landesweiten Dialog beteiligen, so das Kirchenoberhaupt.

Selenskij hatte in seiner Zeit als Comedystar im Fernsehen die Bemühungen von Präsident Petro Poroschenko zur Errichtung einer von Moskau unabhängigen orthodoxen Kirche der Ukraine auf die Schippe genommen. Die neue Kirche wird vom Moskauer Patriarchat nicht anerkannt und rivalisiert mit der Ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.

Poroschenko, der Verfolger

Im Blick auf den Comedy-Auftritt Selenskijs war der russisch-orthodoxe Metropolit Hilarion in einem Interview am 13. April gefragt worden, was zu erwarten sei, falls Selenskij Präsident werden sollte. Hilarion erklärte: „Wenn Poroschenko an der Macht bleibt, können wir mit einer anhaltenden Verfolgung von Millionen orthodoxer Gläubiger in der Ukraine rechnen. Dieser Mann hat die Geschichte als Verfolger der Kirche geprägt.“ Bei Selenskij hingegen könne man „hoffen, dass die Verfolgung gegen die Kirche gestoppt wird“.

Wolodymyr Selenskij steht für die russischsprachige Kultur in der Ukraine. Doch der Sohn jüdischer Akademiker hat keine besondere Affinität zur orthodoxen Kirche.

(kap – sk)
 

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23. April 2019, 13:16