Papst: Migration ist Schlüsselfrage für Zukunft der Menschheit
Für Christen seien Migranten zudem eine Chance, „wesentliche Dimensionen des Glaubens wiederzuentdecken“, schrieb der Papst in einer am Montag veröffentlichten Botschaft zum katholischen Welttag der Migranten und Flüchtlinge. Der Welttag selbst wird dieses Jahr am 29. September begangen.
Im Umgang mit Migranten gehe es um menschliche Ängste, um Nächstenliebe, Menschlichkeit, darum, niemanden auszuschließen, und für Christen auch um das Reich Gottes, so Franziskus. In seiner Botschaft kritisierte er ungebrochenen Waffenhandel ebenso wie Rufe, zuerst an sich selbst zu denken statt an jene, denen es schlecht gehe. Dazu zählten nicht nur Migranten und Flüchtlinge.
Gegen eine Globalisierung der Gleichgültigkeit
Sollte die Menschheit wie bisher eine „Wegwerfkultur“ leben, bedeute dies unweigerlich einen „moralischen Verfall“, warnte der Papst. Angesichts von Kriegen, fortwährender Ungerechtigkeit und wirtschaftlicher Ungleichheit frönten wirtschaftlich fortgeschrittene Gesellschaften einem „wachsenden Trend zu extremem Individualismus“. Durch die Medien verstärkt, führe dies zur „Globalisierung der Gleichgültigkeit“.
Die Präsenz von Migranten entlarve den Mythos eines Fortschritts für wenige, der auf der Ausbeutung von vielen beruhe. „Migranten, vor allem die besonders schutzlosen, helfen uns, die Zeichen der Zeit zu lesen“, so Franziskus mit Bezug auf eine Forderung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) an die Kirche.
Der Text der Papstbotschaft wurde vom Vatikan in mehreren Sprachen veröffentlicht – allerdings (noch) nicht auf Deutsch. Nach ihrer Veröffentlichung können Sie die Botschaft unter www.vatican.va in offizieller deutscher Übersetzung einsehen.
(kna/vn – sk)
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