Mit dem Papst auf biblischer Reise: „Seien wir Glaubenszeugen!“
Mario Galgano – Vatikanstadt
Alles beginnt mit der Auferstehung Christi, so der Papst vor zahlreichen Pilgern und Besuchern unter strahlender Sonne auf dem Petersplatz. Speziell ging Franziskus auf den Sendungsauftrag der Jünger Jesu ein, die sich nach der Kreuzigung des Herrn zunächst zusammen mit Maria, seiner Mutter, im Abendmahlssaal versammelt haben. Sie hätten „die Kraft Gottes“ nicht nur passiv aufgenommen, sondern in fester Gemeinschaft untereinander gestärkt, erläuterte der Papst.
Die erste Gemeinschaft habe aus rund 120 „Brüdern und Schwestern“ bestanden, sagte Franziskus und wies auf die Zahl 12 hin, die im Zusammenhang mit den Aposteln stehe. Doch müsse man dabei berücksichtigen, dass es nach dem Verrat des Judas nur noch elf Apostel gewesen seien. Judas sei vom „Virus des Stolzes“ befallen gewesen, der „sein Herz und Hirn“ verseucht habe.
Die Elf wählen das Leben
„Wenn Judas den Tod dem Leben vorzog und dem Beispiel der Gottlosen folgte, deren Leben wie die Dunkelheit ist und in Trümmern liegt, so wählen die Elf das Leben, sie werden damit gesegnet und sind dafür verantwortlich, dass es durch die Geschichte fließt, von Generation zu Generation, vom Volk Israel bis zur Kirche.“
Dann ging Franziskus auf die Schilderung des Evangelisten Lukas ein, was die Wahl eines neuen zwölften Apostels betrifft. Dieser neue Apostel sollte gemäß Petrus einer sein, der von Anfang dabei war; die Apostel hätten auf die „Unterscheidungskraft der Gemeinschaft“ gesetzt, bei der man „die Wirklichkeit mit den Augen Gottes betrachtet“.
Es habe zwei Kandidaten geben: Joseph Barsabbas und Matthias. Und durch das Gebet habe man sich für Matthias entschieden, wodurch wieder die „alte Gemeinschaft der Zwölf“ hergestellt wurde.
Der Stil des Herrn
Zurück zur biblischen Apostelgeschichte erläuterte Franziskus, dass darin „der Stil des Herrn“ zu finden sei.
„Sie sind die anerkannten Zeugen des Erlösungswerkes Christi und offenbaren der Welt nicht ihre vermeintliche Vollkommenheit, sondern bringen durch die Gnade der Einheit etwas anderes hervor, nämlich die Kraft des Herrn, der jetzt auf eine neue Weise in seinem Volk lebt. Die Apostel entscheiden sich dafür, unter der Herrschaft des Auferstandenen in der Einheit mit ihren Brüdern und Schwestern zu leben, was die einzig mögliche Atmosphäre authentischer Selbsthingabe wird.“
So seien auch wir dazu aufgerufen, die Schönheit des Zeugnisses wiederzuentdecken. Man müsse hierbei aus der Selbstbezogenheit hinausgehen und dürfe nicht mittelmäßig bleiben.
„Die Wiederherstellung der apostolischen Gemeinschaft der Zwölf zeigt, welche DNA es in der christlichen Gemeinschaft durch Einheit und Freiheit gibt. Dies erlaubt es einem, die Vielfalt nicht zu fürchten, sich nicht an Dinge und Gaben zu binden - und Märtyrer zu werden, also leuchtende Zeugen des lebendigen und wirkenden Gottes in der Geschichte.“
(vatican news)
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