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Eindrücke von der Generalaudienz an diesem Mittwoch Eindrücke von der Generalaudienz an diesem Mittwoch

Generalaudienz: Über Skandale hinauswachsen, dank des Heiligen Geistes

Die universale Sprache der Wahrheit und der Liebe kann jeder verstehen – und in ihr geschieht die Weitergabe des christlichen Glaubens. Das betonte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch, bei der er seine Katechesenreihe zur Apostelgeschichte fortführte.

In der gehörten Passage aus der Apostelgeschichte wird berichtet, wie der Heilige Geist „wie Zungen wie von Feuer“ über die im Gebet versammelten Jünger kommt und es diesen anschließend gelingt, sich in allen möglichen Sprachen verständlich zu machen.

Fünfzig Tage nach dem Osterfest seien die Jünger im Abendmahlssaal versammelt, gemeinsam mit Maria, dem „verbindenden Element“, erläuterte der Papst vor zahlreichen Pilgern auf dem Petersplatz. „Versunken ins Gebet – denn das Gebet ist die ,Lunge’, die den Jüngern aller Zeiten Atem gibt, werden sie durch das plötzliche Einfallen Gottes überrascht. Ohne Gebet kann man nicht Jünger Christi sein, ohne Gebet können wir nicht Christen sein! Es ist die Luft, die Lunge des christlichen Lebens,“ war Franziskus wichtig, zu betonen. Dieses plötzliche Eintreten Gottes toleriere keine Geschlossenheit, sorge dafür, dass die Türen aufflögen, ähnlich wie der „Urhauch“, und erfülle das Versprechen der „Kraft“, das der Auferstandene seinen Jüngern gemacht hatte, fuhr Franziskus fort.

„Die neue und endgültige Allianz beruht nicht mehr auf einem Gesetz, das auf Steintafeln geschrieben ist“

Zum Wind geselle sich nun auch das Feuer, das in der Tradition die Erscheinung Gottes begleite, leitete Franziskus zum Pfingstereignis über, als die Stimme des heiligen Petrus dank des Heiligen Geistes an Kraft gewann und er dazu in der Lage war, „die Herzen zu durchbohren und zur Umkehr zu bewegen“: „Die Kirche wird somit aus dem Feuer der Liebe und einem ,Brand‘ geboren, der an Pfingsten ausbricht und die Kraft des Wortes des Auferstandenen sichtbar macht, das mit dem Heiligen Geist durchsetzt ist. Die neue und endgültige Allianz beruht nicht mehr auf einem Gesetz, das auf Steintafeln geschrieben ist, sondern auf der Handlung des Geistes Gottes, der alle Dinge neu macht und sich in Herzen aus Fleisch einschreibt.“

Hier zum Nachhören

Der Heilige Geist spreche aus den Worten der Apostel, die damit eine völlig neue Qualität erreichten und für alle verständlich seien, fast als würden sie simultan in alle Sprachen übersetzt, verdeutlichte Franziskus: „Es handelt sich um die Sprache der Wahrheit und der Liebe, die die universale Sprache ist: Auch Analphabeten können sie verstehen,“ betonte Franziskus, der in diesem Zusammenhang spontan ausführte: „Wenn du mit der Wahrheit gehst, der Wahrheit des Herzens, der Ehrlichkeit, und wenn du mit Liebe gehst, verstehen dich alle, auch wenn du nicht sprechen kannst, mit einer zärtlichen Berührung, die wahrhaftig und liebevoll sei.“

„Auch Analphabeten können die universale Sprache von Wahrheit und Liebe verstehen“

Der Heilige Geist, so fuhr er fort, sei nicht nur selbst ein harmonisches Zusammenspiel verschiedener Töne, sondern gebe gleichermaßen den Dirigenten, der die „Partituren des Lobs“ für die „großen Werke“ Gottes erklingen lasse. „Der Heilige Geist ist der Stifter der Einheit, der Künstler der Versöhnung, der die Barrieren zwischen Juden und Griechen, zwischen Sklaven und Freien beiseiteschaffen kann, um daraus einen einzigen Körper zu machen.“ Er lasse die Kirche wachsen, indem er ihr dabei helfe, über die „menschlichen Grenzen, die Sünden und jedweden Skandal“ hinauszugehen, zählte Franziskus auf. Man habe angesichts dieser Erfülltheit mit dem Geist auch daran denken können, dass die Jünger schlicht und ergreifend betrunken waren, doch Petrus reagierte auf diese Unterstellung im Namen aller Apostel unter Berufung auf ein Zitat des Propheten Joel, der eine neue Ausgießung des Geistes ankündigte: „Die Jünger Jesu sind nicht betrunken, sie leben das, was der heilige Ambrosius die „nüchterne Trunkenheit des Geistes“ nannte, der inmitten des Gottesvolkes die Prophezeiung über Träume und Visionen entzündet. Diese prophetische Gabe ist nicht nur einigen wenigen vorbehalten, sondern allen, die den Namen Gottes anrufen.“

„Das ist Pfingsten: Jesus, und durch ihn Gott selbst, kommt zu uns und zieht uns in sich hinein“

Von diesem Zeitpunkt an machte es der Heilige Geist den Herzen möglich, das durch Christus gebrachte Heil zu empfangen, fuhr Franziskus mit einem Zitat aus der Predigt Benedikt XVI. zur Pfingstvigil im Jahr 2006 fort: „Das ist Pfingsten: Jesus, und durch ihn Gott selbst, kommt zu uns und zieht uns in sich hinein“: „Der Geist übt die göttliche Anziehungskraft aus: Gott verführt uns mit seiner Liebe und zieht uns so hinein, um die Geschichte zu bewegen und die Prozesse anzuregen, durch die das neue Leben kommt. Nur der Geist Gottes hat in der Tat die Macht, jedes Umfeld menschlicher und geschwisterlicher zu machen, ausgehend von denen, die ihn annehmen.“

Einen besonderen Gruß richtete der Papst anschließend an die jungen Friedensbotschafter aus Hiroshima und Nagasaki, sowie an die Gewinner des Bibelwettbewerbs im Heiligen Land, die an der Generalaudienz teilgenommen hatten.

(vatican news- cs)

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19. Juni 2019, 11:25