„Die Sklaverei der Prostitution“: Papst Franziskus über eine weltweite Krankheit
Gedemütigte, geplagte und geprüfte Frauen: sein Besuch bei der Gemeinschaft Papst Johannes XXIII. während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit (12. August 2016) hat Eindruck bei Papst Franziskus hinterlassen. Er habe „gekreuzigte Frauen“ getroffen, schreibt der Papst. Der Text des Papstes ist das Vorwort zu einem Buch, das ein Priester dieser Gemeinschaft, Don Aldo Buonaiuto, unter dem Titel „Gekreuzigte Frauen“ veröffentlicht hat.
„In dem Raum, in dem ich die von Zwangsprostitution befreiten jungen Frauen traf, atmete ich all den Schmerz, die Ungerechtigkeit und die Wirkung der Unterdrückung ein. Es war wie die Wunden Christi noch einmal zu erleben“, so der Papst in dem Vorwort.
Die Wunden Christi
Seine Reaktion damals sei der Wunsch, ja „fast die Notwendigkeit“ gewesen, um Vergebung zu bitten. Vergebung für die Qualen, welche diese jungen Frauen wegen ihrer Kunden hatten erleiden müssen, Kunden von denen sich viele Christen nennen würden.
Der Papst lobte das Buch, weil es die Geschichten hinter den Zahlen des Menschenhandels erzähle. Er wünsche sich deswegen eine Verbreitung, nur so könne die Ausbeutung und Erniedrigung von Frauen wirksam bekämpft werden.
Die Geschichten der Frauen hören
Dieser Einsatz gegen diese Plage könne dazu führen, sich der „Vergeltung durch die Kriminalität“ auszusetzen, so der Papst. Die „kriminellen und beschämenden“ Gewinne, die auf Kosten dieser Frauen gemacht würden, entwüchsen einer Korruption, gegen die es das Bewusstsein individuell und kollektiv zu schärfen gelte. „Jede Form der Prostitution ist eine Herabsetzung in die Sklaverei, eine kriminelle Handlung, ein ekelhaftes Laster“, Frauen würden durch sie „gefoltert“.
„Die Mentalität, nach der man eine Frau ausbeuten und wie ein Ware behandeln kann, die man benutzt und dann wegwirft, ist pathologisch. Es ist eine Krankheit der Menschheit, eine falsche Einstellung zur Gesellschaft. Diese armen Sklaven zu befreien ist ein Werk der Barmherzigkeit und eine Pflicht für alle Menschen guten Willens“, schreibt der Papst. Niemand, weder Einzelperson noch Institution, könne oder dürfe angesichts des Menschenhandels gleichgültig bleiben.
(vatican news)
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