Papst-Reise: Er kommt als Pilger des Friedens
Bernadette Weimer und Paul Samasumo - Vatikanstadt
Eingeladen wurde Papst Franziskus von den jeweiligen Ortskirchen und Regierungen der Länder.
Mosambik: Ein Land, das sich erholen muss
Die erste Station des Papstes ist Maputo, die Hauptstadt von Mosambik – ein Land, das noch immer mit den verheerenden Folgen des Zyklon Idai zu kämpfen hat. Sintflutartiger Regen und starker Wind verwüsteten das Land im März dieses Jahres. Hunderte Menschen starben, hunderttausende wurden obdachlos. Eine fatale Situation für das Land, das noch immer zu einem der ärmsten Länder der Welt gehört.
Politisch hat Mosambik eine bewegte Vergangenheit, deren Folgen bis heute zu spüren sind. Seit 1975 ist das Land unabhängig von Portugal, kämpft aber noch immer mit den Auswirkungen eines über 15 Jahre andauerenden bewaffneten Konflikts, der nach der erklärten Unabhängigkeit ausbrach. Offiziell wurden der Konflikt 1992 mit einem Friedensabkommen beigelegt, doch die Spannungen blieben. 2013 kam es erneut zu gewaltsamen Ausschreitungen, nachdem die größte Oppositionspartei Mosambiks, die RENAMO, das Friedensabkommen aufkündigte und gegen die von der FRELIMO geführten Regierung in einen bewaffneten Kampf zog.
Der Besuch von Papst Franziskus fällt in eine Zeit neu aufkeimender Hoffnung: Erst im August dieses Jahres unterzeichneten der Präsident Mosambiks, Filipe Nyusi, und der Oppositionsführer Ossufo Momade ein umfassendes Friedensabkommen.
Madagaskar: Engagierte und loyale Gläubige
Auch Madagaskar war politisch lange Zeit instabil. Der Inselstaat wurde 1970 unabhängig von Frankreich. Seit dem gab es viele umstrittene Wahlen, die einige Male in Gewalt endeten und Tote forderten. Der Inselstaat steht vor großen Herausforderungen: „Unser Land ist reich an Ressourcen, aber wir gehören zu den ärmsten Ländern der Welt“, sagte der dortige Kardinal Désiré Tsarahazana gegenüber Vatican News zu Beginn dieses Jahres. Deswegen wolle die Kirche den Armen und Ausgegrenzten dort eine Stimme geben.
Das religiöse Leben in Madagaskar ist sehr lebendig: Die Katholiken des Inselstaats sind dafür bekannt, unerschütterlich und loyal zu ihrer Kirche zu stehen. Nationalheld und Vorbild der Gläubigen ist die Selige Victoire Rasoamanarivo. Sie verbreitete den Glauben selbst dann weiter, als zahlreiche Missionare während des französisch-malagassischen Krieges vertrieben wurden. Außerdem wurde dort extra für den Besuch von Papst Franziskus eine neuer Diözesanort geschaffen, an dem er sich mit tausenden Jugendlichen zu einen „Mini-Weltjugendtag“ treffen will.
Mauritius: Interreligiösen Dialog fördern
Am 9. September reist Papst Franziskus weiter nach Port Louis, die Hauptstadt von Mauritius. In dem kleinen Land vor der Südostküste Afrikas leben rund 1,3 Millionen Menschen unterschiedlichster Ethnien, davon etwa 28 Prozent Katholiken, knapp 50 Prozent Hindus und etwa 18 Prozent Muslime.
Auch wenn es gelegentlich zu Spannungen zwischen den Religionen und ethnischen Gruppen kommt, setzt sich der örtliche „Rat der Religionen“, bestehend aus 18 Repräsentanten unterschiedlichen Glaubens – für die Zusammenarbeit der verschiedenen Glaubensrichtungen ein. Maurice Piat, Kardinal des Landes, sagte lokalen Medien, dass der Papst als Pilger des Friedens komme. „Es ist nicht nur ein Besuch von Papst Franziskus bei Katholiken, sondern auch beim mauretanischen Volk in all seiner religiösen Vielfalt“, so der Premierminister des Landes Pravind Jugnauth.
(vatican news)
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