Papst empfing US-Außenminister Pompeo
Pompeo hatte am Vortag zusammen mit dem vatikanischen Außenminister, Erzbischof Paul Richard Gallagher, an einer Konferenz über Religionsfreiheit und humanitärer Hilfe teilgenommen. Dabei nannte Erzbischof Gallagher die Anwesenheit Pompeos ein Zeichen der Wertschätzung für die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Vereinigten Staaten.
Im italienischen Fernsehen hatte Pompeo im Vorfeld seine Freude über die Papstaudienz bekundet und sich in diesem Kontext zum Thema Migrationspolitik geäußert. Angesichts der Divergenzen zwischen Papst Franziskus und US-Präsident Donald Trump betonte der US-Politiker eine Gemeinsamkeit zwischen Vatikan und USA im Blick auf das Thema. So unterstrich Pompeo, beide Staaten seien sich darin einig, dass die Ursachen der Migration in den Herkunftsländern bekämpft werden müssten.
Die Ursachen der Flucht bekämpfen
Pompeo ging in diesem Kontext auf die Umstände ein, unter denen viele Menschen aus El Salvador, Guatemala, Honduras und Mexiko in Richtung USA reisten. Vor allem die Lage von Frauen und Kinder sei aufgrund des Menschenhandels „dramatisch“. Angesichts dieser Vorgänge sei es „besser“, so die Folgerung des US-Außenministers, „die Situation in den Herkunftsländern zu verbessern“ und dort „Sicherheit und Wohlstand“ zu garantieren, damit diese Menschen ihr Zuhause gar nicht erst verließen.
Papst Franziskus sieht die Abschottungspolitik von US-Präsident Trump gegenüber Migranten aus Lateinamerika äußerst kritisch. „Jemand, der Mauern anstelle von Brücken bauen will, ist kein Christ“, kommentierte er die Verstärkung der Grenzanlage zwischen Mexiko und den USA im Februar 2016, auf dem Rückflug seiner Mexikoreise. Auf die unmenschliche Behandlung von Flüchtlingsfamilien an der Grenze zu Mexiko hatten die Bischöfe der Vereinigten Staaten mehrfach hingewiesen.
Pompeo hält sich seit Dienstag zu einem mehrtägigen Besuch in Italien auf. Unter anderem traf er mit Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella, Ministerpräsident Giuseppe Conte und Außenminister Luigi di Maio zusammen. Im weiteren Verlauf seiner Reise will Pompeo den Abruzzen-Ort Pacentro besuchen, aus dem seine Urgroßeltern stammen.
Innenpolitisch hat Pompeo derzeit mit der Ukraine-Affäre um einen mutmaßlichen Manipulationsversuch der Präsidentschaftswahl 2020 zu kämpfen. Die Vatikan-Tagung über ein gemeinsames humanitäres Engagement staatlicher und religiöser Institutionen war vor der Ukraine-Affäre geplant worden. Die Initiative stammte von der US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Callista Gingrich, Ehefrau des republikanischen Politikers und früheren Sprechers des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich.
(vn/adnkronos/kna – pr)
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