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Die Zeremonie der Bischofsweihe im Petersdom Die Zeremonie der Bischofsweihe im Petersdom 

Papst Franziskus weiht vier neue Bischöfe

Papst Franziskus hat an diesem Freitagnachmittag im Petersdom vier neue Bischöfe geweiht. Darunter ist auch der Jesuit Michael Czerny, den Papst Franziskus am Samstag im Rahmen des Konsistoriums zur Kreierung neuer Kardinäle in den Kardinalsstand erheben wird. Er ist der einzige unter den dreizehn designierten Kardinälen, der noch nicht zum Bischof geweiht war.

Die übrigen drei neuen Bischöfe sind Mitarbeiter des Diplomatischen Dienstes, die Papst Franziskus am vergangenen 3. September zu Nuntien ernannt hat. Gleichzeitig erkannte er ihnen – wie bei der Ernennung zum Nuntius üblich - den Rang eines Erzbischofs zu. Wo der Malteser Antoine Camilleri sowie die Italiener Paolo Borgia und Paolo Rudelli ihren Dienst aufnehmen werden, ist bislang allerdings noch nicht bekannt gegeben worden.

Bei seiner Predigt orientierte sich der Papst am Normtext des römischen Messbuches für die Feier der Bischofsweihe, änderte aber wie bei diesen Anlässen gewohnt einzelne Passagen ab. So empfahl er den neuen Bischöfen, das Wort Gottes zwar zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zu verkünden, jedoch in ihren Worten stets volksnah zu bleiben: „Verkündet das wahre Wort, nicht langweilige Reden, die niemand versteht. Verkündet das Wort Gottes. Erinnert euch daran, dass es nach Petrus, in der Apostelgeschichte, zwei Hauptaufgaben eines Bischofs gibt: das Gebet und die Verkündigung. Dann kommen die ganzen Verwaltungsaufgaben. Aber diese beiden sind die Pfeiler.“

Zum Nachhören

Das Vorbild des Guten Hirten

Zum Normtext zurückkehrend, forderte der Papst die neuen Bischöfe auf, sich bei der Verrichtung ihres Dienstes stets am Guten Hirten zu orientieren, „der seine Schafe kennt und von ihnen erkannt wird und für sie ohne Zögern sein Leben gegeben hat“. Und fügte wieder in freier Rede hinzu: „Nähe zu deinem Volk. Die drei Nahbereiche des Bischofs: die Nähe zu Gott im Gebet -  das ist die erste Aufgabe, die Nähe zu den Priestern im Priesterrat und die Nähe zum Volk. Vergesst nicht, dass ihr aus der Herde entnommen und erwählt worden seid.“ Keinesfalls dürften sie ihre Wurzeln vergessen, genauso wenig wie die, die ihnen den Glauben vermittelt und ihnen ihre Identität verliehen hätten, wandte sich Franziskus eindringlich an die neuen Bischöfe: „Verleugnet nicht das Gottesvolk!“

„Verleugnet nicht das Gottesvolk“

Genauso müssten sie jedoch „lebhafte Aufmerksamkeit“ gegenüber jenen zeigen, die nicht zur Herde Christi gehörten, denn auch diese seien ihrer Fürsorge anvertraut, fuhr Franziskus in der Standardpredigt fort – um darin noch einen vierten Nähebereich des Bischofs zu identifizieren: „Erinnert euch, dass ihr in der katholischen Kirche, die durch das Band der Nächstenliebe miteinander verbunden ist, mit dem Bischofskollegium vereint seid – das ist die vierte Nähe – und ihr müsst mit euch die Drängnisse aller Kirchen tragen, indem ihr denjenigen großzügig zu Hilfe eilt, die die Hilfe dringender benötigen. Bewahrt diese Gabe, die ihr heute durch die Handauflegung von uns Bischöfen erhalten werdet,“ fügte Franziskus aus eigenem Antrieb hinzu, bevor er im Ritus der Bischofsweihe fortfuhr.

(vatican news - cs)

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04. Oktober 2019, 17:37