Papst beim Angelus: Gott leben in der Geschwisterlichkeit
Anne Preckel - Vatikanstadt
Franziskus ging von Jesu Lehre über die Auferstehung der Toten aus, von der das Lukas-Evangelium erzählt. Einige Sadduzäer hatten Jesus „eine heimtückische Frage“ gestellt, so der Papst. Sie, die sie selbst nicht an die Auferstehung glaubten, wollten von ihm wissen, zu wem denn nun eine Frau „in der Auferstehung“ gehöre, die im Leben sieben Mal verwitwet und verheiratet gewesen sei. Dazu Franziskus:
„Jesus tappt nicht in die Falle und antwortet stattdessen, dass die Auferstandenen im Jenseits ,weder freien noch sich freien lassen. Denn sie können hinfort nicht sterben, denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, dieweil sie Kinder sind der Auferstehung.‘ (Lk 20, Vers 35-36). So antwortet Jesus.“
Es fehlt Weisheit über das Ewige Leben
Jesus öffne mit dieser Antwort den Blick auf eine weitere Dimension neben dem Leben – „eine andere, nicht mehr dem Tod unterworfene, in der sich vollständig manifestiert, dass wir Kinder Gottes sind“, formulierte der Papst.
„Das gibt großen Trost und Hoffnung, wenn wir auf dieses einfache und klare Wort Jesu über das Leben jenseits des Todes hören; wir benötigen es so sehr, besonders in dieser unserer Zeit, die so reich an Wissen über das Universum ist, aber so arm an Weisheit über das ewige Leben.“
Die klare Gewissheit Jesu über die Auferstehung basiere „ganz auf der Treue Gottes, der der Gott des Lebens“ sei, so Franziskus. Es sei der menschliche Zweifel, der die Sadduzäer zu ihren Fragen angetrieben habe, ein Zweifel, „der die Menschen aller Zeiten und auch uns berührt: Nach dieser irdischen Pilgerfahrt, was wird aus unserem Leben werden? Wird das Leben zum Nichts gehören, zum Tod?“
Verbindung, Gemeinschaft: der Lebendigen Gott
Jesu Antwort darauf war folgende, unterstrich der Papst: Das Leben gehört Gott, der uns liebt und sich um uns kümmert. „,Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott‘; das Leben existiert dort, wo es Verbindung, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit gibt; und es ist ein Leben, das stärker ist als der Tod, wenn es auf wahren Beziehungen und Banden der Treue aufgebaut ist. Im Gegenteil, es gibt kein Leben, wenn man den Anspruch hat, nur zu sich selbst zu gehören und als einsame Inseln zu leben! Dies bedeutet Tod, es ist Egoismus: ,Ich lebe für mich selbst, ich säe Tod in meinem Herzen‘…“
Das Leben in Gott sei also ein Leben der „Verbindung, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit“, erinnerte der Papst, und er legte seinen Zuhörern ans Herz, jeden Tag in der Erwartung der Auferstehung zu leben.
(vatican news – pr)
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