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Papst Franziskus empfängt die Mitglieder des Dikasteriums für Laien, Familien und das Leben im Vatikan Papst Franziskus empfängt die Mitglieder des Dikasteriums für Laien, Familien und das Leben im Vatikan 

Papst befürwortet Frauen an der Spitze der Kurie

Papst Franziskus erwägt offenbar, Frauen in Spitzenfunktionen der Kurie zu ernennen. Bisher stehen sämtliche Behörden des Heiligen Stuhles unter der Leitung von Kardinälen oder Erzbischöfen, einzig das Mediendikasterium hat einen – allerdings männlichen - Laien als Präfekten.

„Ja, sicher“ könnten Frauen „Dikasteriumschefs sein“, sagte der Papst am Samstag vor den Angehörigen seines Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Bei der jüngst erfolgten Neubesetzung der Leitung des Wirschaftsdikasteriums seien „auf der finalen Liste zwei Frauen gestanden; sie hätten Dikasteriumchefs werden können”, konkretisierte Franziskus. In der päpstlichen Behörde für die Belange der Laien gebe es heute „nach einem nicht einfachen Kampf, der Präfekt weiß das, das Geschenk zweier Untersekretärinnen”, sagte Franziskus. „Und zwei sind wenige! Wir müssen vorangehen und Frauen in beratende und auch entscheidende Positionen holen, ohne Angst.“

„Wir müssen vorangehen und Frauen in beratende und auch entscheidende Positionen holen, ohne Angst“

Zugleich warnte Franziskus neuerlich davor, die Stärke von Frauen allein in ihrer Funktion zu sehen. „Positionen der Führung, der Beratung, aber es soll sich nicht in der Funktionalität erschöpfen. Und daran haben wir noch nicht gearbeitet“. Die Rolle der Fau in der Kirche gehe über ihre Funktion hinaus. „An diesem ,darüber hinaus' müssen wir arbeiten, denn die Frau ist das Bild der Mutter Kirche, weil die Kirche Frau ist.“

Der Papst erinnerte daran, dass eine der Untersekretärinnen des Laiendiaksteriums – die italienische Kirchenrechtlerin Linda Ghisoni – beim vatikanischen Kinderschutzgipfel im Februar eine überzeugende Rede gehalten hatte. „Sie hat eine neue Musik vorgebracht, eine neue Art zu sehen und zu denken. Und das war bereichernd.“

Bislang höchste Ebene für Frauen: Untersekretärin

Derzeit ist die Ebene des Untersekretärs die höchste, in die Frauen in der römischen Kurie jemals gelangten. Präfekt oder Präsident, Sekretär und Untersekretär(e) bilden zusammen das Leitungsteam der meisten Behörden. Neben den beiden Untersekretärinnen am Dikasterium für Laien, Familie und Leben wirkt auch an der Ordenskongregation eine Untersekretärin. In die Funktion eines Sekretärs oder Präfekten hat kein Papst jemals eine Frau berufen.

Die wichtigsten Einrichtungen der Kurie, die den Papst bei der Ausübung seines Dienstes unterstützt, sind das Staatssekretariat, das Wirtschaftssekretariat, drei Dikasterien neuen Zuschnitts, neun Kongregationen, fünf Räte und drei Gerichtshöfe, insgesamt 22 Behörden. Papst Franziskus arbeitet an einer Neuordnung der Kurie. Grundlage der Kurienreform ist eine Apostolische Konstitution namens „Praedicate Evangelium" („Predigt das Evangelium"), die noch nicht veröffentlicht ist und derzeit eine kirchenrechtlich Überprüfung durchläuft. Beobachter erwarten, dass die Reform den Weg für Laien und damit auch Frauen in vatikanische Spitzenpositionen ebnet.

(vatican news - gs)

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17. November 2019, 15:41