Die Katakomben der Priscilla: „Königin der Katakomben“
An der antiken römischen Ausfallstraße Via Salaria gelegen, erhielten die Katakomben ihren Namen nach der Edeldame aus der Senatorenfamilie der Glabrier, die das Gelände für die letzte Ruhestätte der ersten Christen Roms zur Verfügung gestellt hatte. Der Eingang zu den Katakomben befindet sich gegenüber des römischen Stadtparks Villa Ada inmitten eines gutbürgerlichen Wohnviertels. Im Lauf der Zeit wurde auf dem Gelände ein 13 Kilometer langes Tunnelsystem geschaffen, das auf drei Ebenen etwa 40.000 Gräbern Platz bietet. Während der Zeit der großen Christenverfolgungen im 3. und 4. Jahrhundert fanden viele Märtyrer, darunter auch ein Papst, Marcellinus, dort ihre letzte Ruhestätte. Insgesamt ruhen die Gebeine von sieben Päpsten in den Katakomben.
Im 5. Jahrhundert wurde der Begräbnisort aufgegeben und die Eingänge aus Schutz vor Plünderern, die während der Invasionen Rom überzogen, versiegelt und unkenntlich gemacht. Erst in den letzten Jahrhunderten wurde der Ort als eine der ersten antiken Katakomben Roms wiederentdeckt, die meisten beweglichen Gegenstände innerhalb der Katakomben, inklusive der Sarkophage und der Körper vieler Märtyrer, wurden in der Folge gestohlen. Doch die Fresken sind geblieben, so dass sich das heutige Publikum dank der gut erhaltenen Bildnisse in das Leben der frühen Christen zurückversetzt fühlen kann. Unter anderem beherbergen die Priscilla-Katakomben nach Expertenmeinung eine der ältesten uns bekannten Darstellungen der Madonna mit dem Kinde, datiert auf den Beginn des 3. Jahrhunderts.
An den Gräbern der ersten Christen und vieler Märtyrer wird Papst Franziskus ab 16 Uhr die Allerseelenmesse zelebrieren. Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar.
(vatican news - cs)
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