Papst beim Angelus: „Gaben Gottes hüten und weitergeben“
Anne Preckel – Vatikanstadt
Bei seinem Angelus-Gebet ging der Papst auf die Fleischwerdung des Wortes Gottes und den göttlichen Heilsplan ein. Er ging dabei zunächst vom Johannesevangelium aus, das von der Fleischwerdung Gottes in Jesus erzählt (vgl. 1,1-18).
„Das ewige Wort, der Sohn Gottes, wurde Fleisch (vgl. 14). Er kam nicht nur, um im Volk zu wohnen, sondern er wurde auch einer der Menschen, einer von uns! Nach diesem Ereignis haben wir, um uns im Leben zu orientieren, nicht mehr nur ein Gesetz, eine Institution, sondern eine Person, eine göttliche Person, Jesus, der unser Leben leitet und uns vorangehen lässt, weil er es zuerst getan hat.“
Jeder von uns hat eine Berufung
Paulus schließlich habe Gott für seinen Heilsplan gepriesen, der sich in Jesus Christus verwirklicht habe, fuhr der Papst fort (vgl. Eph 1,3-6.15-18). In diesem Heilsplan habe jeder von uns einen Platz und finde seine grundlegende Berufung, betonte der Papst:
„Und was ist diese Berufung? Wie es Paulus ausdrückt: Wir sind dazu bestimmt, durch Jesu Wirken Kinder Gottes zu sein. Der Sohn Gottes wurde Mensch, um uns, die Menschen, zu Kindern Gottes zu machen. Aus diesem Grund ist der ewige Sohn Fleisch geworden: um uns in seine Beziehung als Kind zum Vater hineinzunehmen.“
Das Evangelium Christi sei „keine Fabel, kein Mythos, keine erbauliche Geschichte“, sondern „die volle Offenbarung von Gottes Heilsplan für den Menschen und die Welt“, führte der Papst weiter aus. Diese „einfache und zugleich großartige Botschaft“ bringe uns dazu, dem Auftrag Gottes an uns nachzukommen – in konkreten Gesten der Nächstenliebe.
Konkrete Gesten der Nächstenliebe
„Heiligkeit ist Zugehörigkeit zu Gott, ist Gemeinschaft mit ihm, Transparenz seiner unendlichen Güte. Heiligkeit bedeutet, Gottes Gabe an uns zu hüten. Allein dies: die Unentgeltlichkeit zu hüten. Das ist heilig. Wer also die Heiligkeit in sich selbst als Gnadengeschenk annimmt, kann nicht umhin, sie in konkrete Handlungen im täglichen Leben, in der Begegnung mit anderen, umzusetzen. Und diese Liebe, diese Barmherzigkeit gegenüber dem Nächsten, Widerschein der Liebe Gottes, reinigt gleichzeitig unser Herz und macht uns zur Vergebung bereit, indem sie uns Tag für Tag ,unbefleckt‘ macht.“
,Unbefleckt‘ sei hier nicht als frei von Makeln zu verstehen, sondern als Empfänglichkeit für Gott, präzisierte der Papst. Es gehe darum, Gottes Gabe, „seine Unentgeltlichkeit“, zu hüten und anderen weiterzugeben.
„Möge die Jungfrau Maria uns helfen, den göttlichen Plan der Liebe, der in Jesus Christus verwirklicht wurde, mit Freude und Dankbarkeit anzunehmen.“
(vatican news – pr)
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