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Papst hofft, 2020 den Südsudan zu besuchen

In seiner Rede an das diplomatische Corps ging der Papst auch auf die Lage im Südsudan ein und äußerte abermals seinen Wunsch, das afrikanische noch in diesem Jahr besuchen zu können. In seiner Rede ging er auch auf seine Asien-Reise ein, die er im vergangenen Jahr durchgeführt hatte.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Seine bisher letzte Auslandsreise führte ihn nach Ostasien, so Papst Franziskus. Vor seinen Gästen im Vatikan erinnerte Franziskus an diesem Donnerstag an seine Thailand-Reise. Dort habe er „das harmonische Zusammenleben feststellen“ können, zu dem die zahlreichen ethnischen Gruppen des Landes mit ihrer „philosophischen, kulturellen und religiösen Vielfalt“ beitrügen. Dies könne auch „eine wichtige Mahnung“ an alle sein, um die Herausforderung der Globalisierung anzugehen. Der Papst erinnerte hierbei, dass es sich bei der Globalisierung um eine „Tendenz“ handele, „die Unterschiede zu verflachen versuche und sie in erster Linie in wirtschaftlich-finanzieller Hinsicht“ betrachte, „was die Gefahr mit sich bringt, die wesentlichen Merkmale zu beseitigen, welche die verschiedenen Völker auszeichnen“.

Schmerz und Schrecken der Atombomben

Zu seinem Japan-Besuch erinnerte Franziskus an den „Schmerz und Schrecken“, den Menschen einander zuzufügen fähig seien. Er nannte die Zeugnisse einiger Hibakusha, der Überlebenden der Atombombenangriffe von Hiroshima und Nagasaki. Als er sie hörte, schien es ihm „offensichtlich, dass ein echter Frieden nicht auf der Bedrohung einer möglichen totalen Vernichtung der Menschheit durch Nuklearwaffen aufgebaut werden kann“. Eine Welt ohne Atomwaffen sei möglich und vonnöten, wiederholte der Papst. Nicht der Besitz leistungsfähiger Massenvernichtungsmittel zur Abschreckung mache die Welt sicherer, „sondern die geduldige Arbeit aller Menschen guten Willens, die sich konkret, jeder in seinem Bereich, dafür einsetzen, eine Welt des Friedens, der Solidarität und der gegenseitigen Achtung aufzubauen“. Er hoffe, dass die vom 27. April bis zum 22. Mai in New York stattfindende 10. Überprüfungskonferenz des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (Atomwaffensperrvertrag) stattfinden und Erfolg haben werde.

Gebet für Australien

Franziskus richtete seinen Blick auf ein Land, das er bisher noch nicht besucht hat: Australien. In den vergangenen Monaten wurde es von anhaltenden Bränden hart getroffen, deren Auswirkungen auch andere Regionen Ozeaniens erreicht haben. „Dem australischen Volk, insbesondere den Opfern und allen Menschen in den von den Bränden betroffenen Gegenden, möchte ich meine Nähe und mein Gebet versichern“, so der Papst.

Drei Jahrestage schienen ihm zum Schluss seiner Ansprache noch nennenswert: dieses Jahr gedenkt die internationale Gemeinschaft des 75. Jahrestages der Gründung der Vereinten Nationen. „Anlässlich dieses Jahrestages wollen wir die Absicht der ganzen Menschheitsfamilie, für das Gemeinwohl zu arbeiten, bekräftigen“, so der Papst.

Ein weiteres Jubiläum, den die nicht nur die katholische Kirche dieses Jahr begehen wird, betrifft die Kunstgeschichte. „Auf den ersten Blick haben sie nichts mit unserem heutigen Treffen zu tun“, so der Papst wörtlich. Es handelt sich um den 500. Todestag von Raffaello Sanzio, dem großen Künstler aus Urbino, der am 6. April 1520 in Rom verstorben ist. „Raffael haben wir ein beachtliches Erbe von unermesslicher Schönheit zu verdanken“, sagte der Papst. „Möge es diesen Geist der Offenheit auf die Zukunft hin wieder neu entdecken, der die Renaissance ausgezeichnet hat und der diese Halbinsel so schön und reich an Kunst, Geschichte und Kultur gemacht hat“, fügte er an.

„Auf der ganzen Welt möge die wertvolle Rolle der Frau für die Gesellschaft immer mehr anerkannt werden“

Und dann noch das dritte Jubiläum: Die katholische Kirche feiert dieses Jahr den 70. Jahrestag der Verkündigung des Dogmas der Aufnahme der Jungfrau Maria in den Himmel. „Auf der ganzen Welt möge die wertvolle Rolle der Frau für die Gesellschaft immer mehr anerkannt werden“, so der Papst. Jede Form von Ungerechtigkeit, Benachteiligung und Gewalt gegen Frauen möge enden, so sein Wunsch. Denn jede Gewalt an der Frau sei eine Schändung Gottes.

„Wir fühlen uns so – durch die Diplomatie, unsere unvollkommenes, aber immer wertvolles menschliche Bemühen – ermutigt, mit Eifer zu arbeiten, damit die Früchte dieser Sehnsucht nach Frieden schon vorweg reifen, weil wir wissen, dass das Ziel erreicht werden kann“, schloss der Papst seine lange Rede an das diplomatische Corps ab.

(vatican news)

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09. Januar 2020, 11:10