Papst beim Angelus: Stillstand passt nicht zur Kirche
Claudia Kaminski - Vatikanstadt
Papst Franziskus bezog sich in seiner Katechese sowohl auf das Fest der Darstellung des Herrn, das 40 Tage nach Weihnachten gefeiert wird, als auch auf den Tag des geweihten Lebens, der in der Kirche an den großen Schatz derjenigen erinnere, die dem Herrn in der Ausübung der evangelischen Räte folgten.
Das Evangelium berichte, so Franziskus, dass die Eltern Jesu das Kind zum Tempel in Jerusalem bringen, um es nach den Vorschriften des jüdischen Gesetzes Gott zu weihen. Dabei kämen nicht nur Maria und Josef als Vorbilder ins Spiel, sondern auch Simeon und Hanna, gefangen in einem Moment , „in dem sie die Begegnung mit dem Herrn an dem Ort erleben, an dem Er sich selbst gegenwärtig zeigt und dem Menschen nahe ist.“
Der Evangelist Lukas beschreibe sie alle in einer zweifachen Haltung: in Bewegung und im Staunen. So hätten sich alle auf den Weg zum Tempel begeben und auf diese Weise zeigten uns die vier Protagonisten des heutigen Evangeliums, dass das christliche Leben Dynamik und die Bereitschaft zum Weitergehen erfordere, sich vom Heiligen Geist leiten lassend. Stillstand passe nicht zum christlichen Zeugnis und zur Mission der Kirche, so Franziskus. Denn die Welt brauche Christen, die sich begeistern lassen, die nicht müde werden, allen das tröstende Wort Jesu zu bringen, mahnte der Papst und fuhr fort: „Jede getaufte Person hat die Berufung zur Verkündigung - etwas verkündigen, Jesus verkündigen! - die Berufung zur Neuevangelisierung: Jesus verkündigen.“
Christen sollen staunen
Die zweite Haltung, so Franziskus, sei die des Staunens. Maria und Josef „staunten über die Dinge, die über ihn [Jesus] gesagt wurden" (v. 33). Das Erstaunen sei auch die Reaktion des alten Simeon, der in dem Jesuskind mit seinen Augen das von Gott für sein Volk gewirkte Heil sieht. Und auch Hanna habe beim Anblick des Kindes begonnen, Gott zu loben. Franziskus erläuterte, dass „die Fähigkeit, die Dinge, die uns umgeben, zu bestaunen,“ die religiöse Erfahrung fördere und die Begegnung mit dem Herrn fruchtbar mache. Ohne diese Fähigkeit würde man gleichgültig, so Franziskus: „Brüder und Schwestern, immer in Bewegung, und bleiben wir offen für das Staunen!“
Abschließend bat der Papst die Gottesmutter um Hilfe dabei, Jesus als das Geschenk Gottes für uns zu betrachten, „damit unser ganzes Leben zum Lob Gottes im Dienst an unseren Brüdern und Schwestern wird“.
(vatican news)
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