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Papst Franziskus empfängt bosnischen Spitzenpolitiker

Željko Komšić war an diesem Samstag beim Papst. Der bosnische Kroate leitet derzeit turnusgemäß die Dreier-Präsidentschaft von Bosnien-Herzegowina – der Machtteilung entsprechend, mit der das Dayton-Friedensabkommen 1995 den bosnischen Bürgerkrieg beendet hat.

Komšić traf sich außer mit Franziskus auch mit dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Bei den Gesprächen ging es natürlich vor allem um die Lage in Bosnien; die dortigen Katholiken gehören vor allem zum kroatischen Bevölkerungsteil.

Ein Vatikanstatement betont die Notwendigkeit, „die Rechte aller bosnischen Bürger zu schützen und alle drei Volksgruppen teilhaben zu lassen“ – das ist ein Bekenntnis zu den Grundzügen von Dayton. Auch über die Perspektive eines EU-Beitritts von Ländern des Westbalkan sei gesprochen worden.

Papst hat 2015 Sarajewo besucht

Papst Franziskus hat Sarajewo am 6. Juni 2015 besucht. Dabei ermunterte er die Bosnier zum friedlichen Zusammenleben der Ethnien und Religionen. Das Gleichgewicht zwischen dem muslimischen, kroatischen und serbischen Bevölkerungsteil in Bosnien-Herzegowina, so wie das Dayton-Abkommen es hergestellt hat, ist heikel; das Land ist politisch und wirtschaftlich nahezu gelähmt. Im Bosnienkrieg (1992-95) sind ca. 100.000 Menschen ums Leben gekommen, Zehntausende wurden vertrieben.

Željko Komšić hat im Juli 2019 den Vorsitz des Staatspräsidiums turnusgemäß von Milorad Dodik, dem serbischen Mitglied des Gremiums übernommen. Dodik war im April 2019 zu Besuch im Vatikan.

(vatican news – sk)
 

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15. Februar 2020, 12:19