Papst Franziskus ruft zu weltweitem Waffenstillstand auf
Er rufe alle Kämpfenden auf, „kriegerische Handlungen einzustellen“, sagte der Papst bei dem Gebet, das wegen der Corona-Krise ohne Teilnehmer von außen im Vatikan stattfand. Franziskus warb auch für die „Schaffung von humanitären Korridoren und die Öffnung diplomatischer Kanäle“. Es gelte, sich jetzt vor allem um die Menschen zu kümmern, die „besonders gefährdet“ seien.
„Möge uns unser gemeinsamer Kampf gegen die Pandemie erkennen lassen, wie notwendig es ist, unsere geschwisterlichen Bande als Mitglieder der einen Menschheitsfamilie zu stärken! Und möge er die Verantwortlichen der Nationen und die anderen beteiligten Parteien zu einem erneuerten Einsatz für die Überwindung der Rivalitäten anregen.“
Guterres hatte vor wenigen Tagen in New York ein Ende aller Kampfhandlungen gefordert. „Beendet das Übel namens Krieg und bekämpft die Krankheit, die unsere Welt verwüstet“, sagte er in einer Video-Botschaft. „Das ist, was unsere Menschheitsfamilie braucht, jetzt mehr denn je.“ Der UNO-Generalsekretär bot die Hilfe der Vereinten Nationen an, um Feuerpausen auszuhandeln. Diese seien notwendig für humanitäre Hilfe und für neue diplomatische Initiativen.
Konflikte würden „nicht durch Kriege gelöst“, mahnte der Papst. „Gegensätze und Kontraste müssen durch Dialog und die konstruktive Suche nach dem Frieden ausgeräumt werden.“ Im Lauf der Geschichte haben sich Päpste vor allem in Heiligen Jahren um einen weltweiten Waffenstillstand bemüht. Der heilige Papst Johannes Paul II. rief zum Heiligen Jahr 2000 zu einer Einstellung aller Kampfhandlungen auf.
Appell für Häftlinge
Noch einen weiteren Appell lancierte Papst Franziskus zum Abschluss seines Angelusgebetes an diesem Sonntag. Er sei besorgt über die Überfüllung von Gefängnissen in vielen Teilen der Welt, sagte er unter Berufung auf eine Warnung der UNO-Menschenrechtsbeauftragten Michelle Bachelet. Angesichts der Corona-Krise könne das zu einer Tragödie führen; er bitte daher die Verantwortlichen, alles zu tun, um einer möglichen Ausbreitung von COVID-19 in Haftanstalten entgegenzuwirken.
Franziskus erinnerte auch an andere Personengruppen, die durch ein erzwungenes Zusammenleben besonders der Gefahr einer Covid-19-Erkrankung ausgesetzt seien, etwa in Pflegeheimen oder Kasernen.
(vatican news – kri/sk)
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