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Franziskus beim Regina Coeli-Gebet Franziskus beim Regina Coeli-Gebet 

Mittagsgebet: Auferstehung ermöglicht Zuversicht in jeder Lebenslage

Wenn Christus auferstanden ist, dann ist es möglich, mit Zuversicht auf jedes Ereignis unserer Existenz zu blicken, selbst auf die schwierigsten, die voller Angst und Unsicherheit sind. An diesen Kern der österlichen Frohbotschaft hat Papst Franziskus an diesem Ostermontag beim traditionellen Mittagsgebet der katholischen Kirche erinnert.

„Möge diese freudige Nachricht in unseren Häusern und in unseren Herzen widerhallen: Christus, meine Hoffnung, ist auferstanden!”, sagte der Papst bei dem Gebet, das wie in diesen Wochen üblich geworden per Livestream aus dem Apostolischen Palast ausgestrahlt wurde. Die Gewissheit der Auferstehung stärke „den Glauben eines jeden Getauften und ermutigt vor allem diejenigen, die größeren Leiden und Schwierigkeiten ausgesetzt sind”, so Franziskus.

Besonders verwies Franziskus auf die Rolle der Frauen in der Verkündigung. Das Tagesevangelium (Mt 28,8-15) am Ostermontag, in anderen Sprachen auch als „Engelsmontag” bekannt, berichtet von den Frauen, die das Grab Jesu in Jerusalem leer finden und vom Auferstandenen den Auftrag erhalten: „Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.” Mit diesen Worten, sagte der Papst, betraute Christus die Frauen „mit einer Sendung an die Apostel. Tatsächlich gaben sie sowohl in der Zeit seines öffentlichen Lebens als auch während seiner Passion ein bewundernswertes Beispiel für Treue, Hingabe und Liebe zu Christus; jetzt werden sie von ihm mit einer besonderen Geste der Aufmerksamkeit und Vorliebe belohnt.”

Zuerst hätten die Frauen, dann die Jünger und insbesondere Petrus die Wirklichkeit der Auferstehung gesehen, betonte Franziskus: „Die Frauen stehen immer am Anfang.” Jesus habe den Aposteln seine Auferstehung zu Lebzeiten mehrfach angekündigt, „aber die Jünger hatten es nicht verstanden, weil sie noch nicht bereit waren”.

Nähe zu Menschen in Ländern, die an Corona leiden

Nach dem Gebet des Regina Coeli würdigte der Papst die Rolle der Frauen - Ärztinnen, Pflegerinnen, Supermarktangestellte, Mütter - in der Corona-Krise und erinnerte daran, dass speziell Frauen in einer Situation räumlicher Beengtheit Gefahr liefen, Opfer von Gewalt zu werden. Auch bekundete der Papst seine geistige Nähe zur Bevölkerung jener Länder, die besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffen sind, allen voran die USA und Italien. 

Kar- und Ostertage im Vatikan: ohne Volk, aber mit Livestream

Das Mittagsgebet der Kirche heißt in der Osterzeit „Regina Coeli”, im Rest des Jahres „Angelus”. Die Päpste beten es jeden Sonn- und Feiertag in öffentlicher Form auf dem Petersplatz vom Fenster der päpstlichen Wohnung aus mit den Gläubigen, die sich dazu einfinden. Auch während der Corona-Pandemie findet das Mittagsgebet mit dem Papst statt, allerdings als Livestream aus dem Inneren des Apostolischen Palastes, weil Petersplatz und Petersdom seit 10. März geschlossen sind. An diesem Ostermontag trat der Papst nach dem Segen an das normalerweise für das Mittagsgebet genutzte Fenster, warf einen nachdenklichen Blick auf den leeren Petersplatz und segnete erneut, diesmal in die Weite.

Sämtliche Feiern der Kar- und Ostertage fanden ohne Volk statt. Franziskus zelebrierte allein mit wenigen Helfern im geschlossenen Petersdom, den Kreuzweg am Karfreitag betete er auf dem leeren Petersplatz. Die Livestreams aus dem Vatikan erreichten ein weitaus größeres Publikum als bisherige Übertragungen der Kar- und Ostertage. Allein zu den deutschsprachigen Livestreams schalteten sich von Palm- bis Ostersonntag bei jeder Übertragung mindestens 150.000 Menschen zu, nicht eingerechnet die Gläubigen, die an den Liturgien über unsere Partnersender teilnahmen. 

(vatican news - gs)

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13. April 2020, 12:05