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Franziskus am Weltumwelttag: „Es liegt an uns”

„Wir können nicht verlangen, in einer kranken Welt gesund zu bleiben”: Das schreibt Papst Franziskus in einem Brief zum Weltumwelttag an diesem Freitag. Das Kirchenoberhaupt mahnte zu mehr Einsatz und zu Weitblick in der ökologischen Frage.

Franziskus richtete sein Schreiben an Kolumbiens Staatspräsidenten Iván Duque Márquez. Er ist Gastgeber eines Treffens zum Weltumwelttag, das in der Hauptstadt Bogotá anberaumt war und aufgrund der Coronakrise virtuell stattfindet – was daran erinnert, „dass vor Hindernissen sich immer neue Wege auftun, um als große Menschheitsfamilie vereint zu bleiben”, wie Franziskus anmerkte.

„Es liegt an uns, den Trend umzukehren und auf eine bessere, gesündere Welt zu setzen“

Themen wie Umweltschutz und Respekt vor der Artenvielfalt gingen ausnahmslos alle etwas an, schreibt der Papst. Die Ökologie brauche einen Blick über die unmittelbare Gegenwart hinaus, die oft „einen schnellen und einfachen Gewinn” sucht. Es sei „nicht die Zeit, weiter wegzuschauen, gleichgültig zu sein gegenüber den Zeichen eines Planeten, der geplündert und geschändet wird, durch Profitgier und oft im Namen des Fortschritts”, so der Papst in aller Deutlichkeit. Er rief zu entschlossenem Handeln auf: „Es liegt an uns, den Trend umzukehren und auf eine bessere, gesündere Welt zu setzen, um sie den künftigen Generationen als Erbe zu hinterlassen. Alles hängt von uns ab; wenn wir es wirklich wollen.”

Franziskus verwies auf seiner vor fünf Jahren veröffentlichte Umwelt- und Sozialenzyklika Laudato Si und lud Kolumbiens Präsident dazu ein, mit seinem Land an dem vom Vatikan ausgerufenen Themenjahr teilzunehmen, das sich dem Umweltschutz und dem Kampf gegen die Armut widmet.

Race to zero

Zum Weltumwelttag an diesem Freitag startet das Klimasekretariat der Vereinten Nationen eine neue Initiative im Kampf gegen die Erderhitzung. Die Kampagne steht unter dem Motto „Race to Zero" - gemeint ist das Ziel, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase wie Kohlendioxid möglichst auf Null zu senken. Den Angaben zufolge haben sich inzwischen an die 1.000 Unternehmen, 458 Städte, 24 Bundesstaaten und Regionen, 500 Universitäten und 36 Großinvestoren verpflichtet, bis spätestens 2050 ihre Emissionen auf netto Null zu drücken. Unter den Unternehmen sind große Player wie Rolls-Royce, Nestlé und Inditex, ein globaler Modehändler.

Inzwischen haben sich auch mehr als 120 Staaten dazu verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden, also keine Treibhausgase wie CO2 mehr auszustoßen. Auch Deutschland hat sich dieses Ziel gesetzt.

Bis jetzt hat sich die Erde nach Berechnungen des Weltklimarats im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um gut ein Grad aufgeheizt. Die vergangenen vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

(vatican news – gs)

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05. Juni 2020, 15:00
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