Papst fügt der Lauretanischen Litanei drei Anrufungen hinzu
Mario Galgano und Alessandro De Carolis - Vatikanstadt
Die Lauretanische Litanei ist eine in der katholischen Kirche gebräuchliche Litanei mit Anrufungen der Jungfrau Maria, die traditionell das Rosenkranzgebet abschließen. Zu den bisherigen Anrufungen sind nun drei neue hinzugekommen: „Mater Misericordiae“, „Mater Spei“ und „Solacium migrantium“, oder auf Deutsch: „Mutter der Barmherzigkeit“, „Mutter der Hoffnung“, und „Trost“, aber auch „Hilfe“ für Migranten.
Die neuen Anrufungen
Es war der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung überlassen, diese Anordnung des Papstes den Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen in einem Brief mitzuteilen. „Unzählig sind die Titel und Anrufungen, die die christliche Frömmigkeit im Laufe der Jahrhunderte der Jungfrau Maria, dem privilegierten und sicheren Weg zur Begegnung mit Christus, vorbehalten hat“, schreiben Kardinal Robert Sarah und Erzbischof Arthur Roche, Präfekt und Sekretär der entsprechenden vatikanischen Kongregation, in einem Begleitbrief. Sie präzisieren auch: „Die erste Anrufung wird nach Mater Ecclesiae, die zweite nach Mater divinae gratiae, die dritte nach Refugium peccatorum gestellt.“
Roche: Aus den „Herausforderungen“ des Lebens geborene Gebete
Obwohl sie eine sehr lange Tradition haben, haben die Litaneien der „Lauretane“, so genannt nach dem Heiligtum des Heiligen Hauses von Loreto, das diese Gebete berühmt gemacht hat, eine starke Verbindung zu den aktuellen Lebensmomenten der Kirche und der Menschheit. Dies wird von den Verantwortlichen der Gottesdienst-Kongregation bekräftigt, indem sie betonen, dass „selbst in der heutigen Zeit, die von Motiven für Unsicherheit und Verwirrung geprägt ist“, der Rückgriff „voller Zuneigung und Vertrauen“ auf die Gottesmutter „vom Volk Gottes besonders empfunden wird“.
Erzbischof Arthur Roche bekräftigte auch gegenüber Vatican News diese Verbindung zwischen Spiritualität und der Konkretheit der Zeit, des Alltagslebens. „Mehrere Päpste haben schon beschlossen, Anrufungen in die Litaneien aufzunehmen, zum Beispiel fügte Johannes Paul II. die Anrufung der ,Mutter der Familie' hinzu. Sie reagieren auf den realen Moment des Lebens, einen Moment, der eine Herausforderung für die Menschen darstellt“, so Roche. „Der Rosenkranz ist, wie wir wissen, ein Gebet, das mit großer Kraft ausgestattet ist, und deshalb“ - so der Sekretär der vatikanischen Kongregation abschließend - „sind in diesem Moment die Anrufungen der Jungfrau Maria sehr wichtig für diejenigen, die wegen Covid-19 leiden, unter ihnen auch die Migranten, die auch noch ihr Land verlassen haben.“
(vatican news)
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