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Beirut am Tag danach Beirut am Tag danach 

Franziskus bittet um Gebet für Libanon nach Explosion

Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen zum Gebet für den Libanon aufgerufen. Dort starben nach starken Explosionen am Hafen von Beirut am Dienstagnachmittag Dutzende Menschen, Tausende weitere wurden verletzt.

„Beten wir für die Opfer und ihre Familien; und beten wir für den Libanon, damit er mit dem Einsatz aller seiner sozialen, politischen und religiösen Komponenten diesen tragischen und schmerzlichen Moment bewältigen und mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft die schwere Krise überwinden kann, die das Land durchlebt”, sagte der Papst bei der Generalaudienz, seiner ersten nach der Sommerpause im Juli.

Kurienkardinal Leonardo Sandri zeigte sich auf Twitter bestürzt und rief die Muttergottes von Harissa, Patronin des Libanon, um Beistand an. Sandri ist Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation. Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes sprachen dem libanesischen Volk ihre Solidarität aus. „Wir beten für die Seelen der Toten und für die Genesung der Verletzten und für die Stabilität und den Wohlstand des Libanon", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung.

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Ursachen klären

Libanons Präsident Michel Aoun berief für Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts ein, um die Ursachen der Explosion zu klären. „Ich werde nicht ruhen, ehe ich den Verantwortlichen kenne und ihm die härteste Strafe gebe“, sagte Aoun laut Zitaten des Präsidialamts bei Twitter. Regierungschef Diab erklärte den Mittwoch zum Tag landesweiter Trauer in Gedenken an die Opfer. Für die Stadt wurde ein zwei Wochen langer Notstand verhängt.

Die Europäische Union stellte Hilfen in Aussicht. UN-Generalsekretär António Guterres reagierte bestürzt und drückte den Familien der Opfer sein „tiefstes Beileid“ aus.

Selbst Israel, das mit dem benachbarten Libanon keine diplomatischen Beziehungen pflegt, bot über ausländische Kanäle „medizinische humanitäre Hilfe“ an. Offiziell befinden sich beide Länder noch im Krieg. Auch der Iran brachte seine Nähe zum „widerstandsfähigen" libanesischen Volk zum Ausdruck.

Schwere Krise

Der Libanon findet sich in einer schweren Krise, aus Sicht mancher Beobachter auch am Rande eines neuen Krieges. Seit Tagen verzeichnet das Land Bedrohungen aus dem Süden und Norden. Im Süden hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu gewarnt, dass er zu einem Krieg bereit sei, um die Gewalt der Hisbollah zu stoppen. Im Norden kommt es zu Manövern mit Waffen aus der Türkei, die gegen die Schiiten der Hisbollah eingesetzt werden könnten, bis die endgültige Entscheidung des Internationalen Tribunals vorliegt, die Licht in die Ermordung des verstorbenen Premierministers Rafic Hariri bringen sollte.

(vatican news/afp/kna/asianews/diverse - gs)

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05. August 2020, 09:30