Papst Franziskus an Weißrussland: auf Gewalt verzichten und Recht respektieren
Zudem vertraute Franziskus alle Menschen in Weißrussland dem Schutz der Muttergottes, „der Königin des Friedens” an. Damit machte sich der Papst eine Aktion der katholischen Kirche in Weißrussland an diesem Sonntag zu eigen.
Weißrussland betet um Frieden
In allen Pfarreien des Landes wurde an diesem Sonntag eine Heilige Messe für den Frieden im Land gefeiert. In einem eigens verfassten Gebet wandten sich die Gläubigen an die Muttergottes, „Königin Weißrusslands und Mutter der Einheit und des Friedens”, damit „die Liebe den bewaffneten Konflikt in Frieden und die Zivilisation des Todes in eine Zivilisation des Lebens verwandelt”.
Die katholischen Bischöfe Weißrusslands hatten sich in den vergangenen Tagen mit einem Friedensappell an die Öffentlichkeit gewandt, während die Proteste gegen Langzeit-Präsident Alexander Lukaschenko andauern. Der Autokrat, der seit 26 Jahren regiert, hatte sich nach der Präsidentenwahl vergangenen Sonntag zum Sieger erklärt. Allerdings hatte dies auch Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja für sich reklamiert. Sie war kurz darauf nach Litauen ausgereist. Lukaschenko ließ Tausende Demonstranten aus dem In- und Ausland festnehmen und foltern. „Viele von ihnen sind friedliche und unschuldige Menschen jeden Alters”, erklärten die katholischen Bischöfe des Landes in einer für weißrussische Verhältnisse deutlichen Stellungnahme. „Wir verurteilen jeden Gewaltakt eines Bruders gegen einen Bruder und rufen daher erneut zur Beendigung der Aggression und zum Dialog zum Wohle unserer Gesellschaft als Ganzes auf".
Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden
Das Mariengebet, das die Gläubigen an diesem Sonntag genau eine Woche nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in den weißrussischen Kirchen beteten, gilt ebenfalls der brisanten Lage im Land. „Möge die Suche nach dem Gemeinwohl über Egoismus und Spaltung siegen”, heißt es in dem Gebet. „Mögen alle, die unser Land regieren, lernen, den Bedürfnissen ihrer Bürger zu dienen und sie zu erkennen, damit Belarus zu einem Ort wird, an dem Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden herrschen". Die Bischöfe luden die Pfarreien Weißrusslands auch dazu ein, tägliche Anbetungen für ein friedliches Ende des Konflikts zu organisieren.
(vatican news/sir – gs)
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